
Stormrider - Teil 98
Zurück in Dalaran hätte ein unbeteiligter Beobachter uns für zwei aneinanderklebende Karamellbonbons halten können – so wenig Platz ließen wir zwischen uns, als wir unsere Wohnung betraten.
Das Ziehen in meinem Unterleib – ich würde es als „verdichtete Sehnsucht“ bezeichnen, müsste ich ihm einen Namen geben – war inzwischen so intensiv, dass ich mir nicht einmal die Zeit nahm, meinen Rucksack ordentlich wegzustellen.
Ich ließ ihn einfach an mir herabrutschen, drehte mich um – und griff nach ihm.
Aber selbst wenn ich das nicht getan hätte, wäre es auf das Gleiche hinausgelaufen, denn auch er zog mich mit demselben Hunger an sich.
Seine Zunge umspielte meine, fordernd und warm, er stöhnte kaum vernehmbar – und in meinem Bauch schwoll das sehnsüchtige Ziehen zu einem Wimmern an, das ich nicht zurückhalten konnte.
Er ließ von mir ab und sah mich verunsichert an.
»Geht es dir gut, mein Herz?«
Ich öffnete die Augen, warf ihm einen innigen Blick zu.
»Ja … nur ein kleines Ziehen in meinem Unterleib. Achte nicht weiter drauf.«
Meine Stimme starb in den letzten Worten. Ich griff in seine schwarze Mähne und zog ihn zu mir, um ihn so zu küssen, wie es diesem Moment gebührte.
Mein innerer Drache flog rasende Loopings, und bei Wrathions Küssen zündete er ein Feuerwerk, das selbst der beste Pyromant Azeroths nicht hätte inszenieren können.
Keuchend hob er mich auf seine Arme, trug mich zum Teppich – und ließ mich dort sanft wieder nieder.
Die Sehnsucht in meinem Bauch hatte längst das Ruder übernommen.
Ich wechselte in meine Drachengestalt und sah ihn begierig an.
In diesem Moment übertrug er seine Gefühle wieder mit solcher Intensität, dass ich mich ohne Zögern fallen ließ – dort sitzen blieb, die Augen schloss, und tief seufzte.
»Rath … bitte. Ich brauche dich.«
Mein Drache war sofort bei mir. Um mich herum. Seine Wärme – überall.
»Geht’s dir auch wirklich gut, Geliebte?«, hörte ich ihn erneut, und konnte nur atemlos nicken.
Ich lehnte mich an ihn und genoss einen Moment lang das pure Wir.
Dann drehte ich mich zu ihm – und biss ihn in den Hals.
Er machte ein Geräusch, wie ich es noch nie von ihm gehört hatte.
Eine unirdisch schöne Mischung aus einem Knurren und einem Seufzen.
Und es war wie ein Funke in trockenem Gras – ich loderte auf, geriet in einen Rauschzustand, der mich vollständig verschlang.
Er drängte sich näher, biss mich zärtlich in den Hals – und die Welt zerfiel in Sternenstaub, den ein warmer Wind davontrug.
Seine glühende Hitze war nicht länger nur um mich – sie war jetzt in mir.
Sie breitete sich aus, nahm Raum ein, füllte mich.
Tief in meinem Inneren brannte ein süßer Schmerz – so köstlich, dass ich glaubte, gleichzeitig zu vergehen und zu explodieren.
Ich gab das Denken auf – und ließ mich fallen.
Wrathion hielt mich fest umschlungen.
Und gemeinsam bestiegen wir den ersten von unzähligen Gipfeln dieser Reise, die für die nächsten drei Tage und drei Nächte unser ganzes Universum sein würde.
»Ohh …«, stöhnten wir beide gleichzeitig, als wir die erste Spitze des Gebirges erklommen hatten, das wir nun immer wieder aufs Neue durchqueren würden.
Unsere Körper waren so unauflöslich verbunden, dass selbst unsere Träume eins wurden.
Realität und Schlaf verschwammen zu einem einzigen, dunstigen Reigen aus Wärme, Nähe und Atem.
Als ich das nächste Mal erwachte, lag er hinter mir, auf der Seite, und hielt mich eng umfangen.
Als er spürte, dass ich mich regte, wachte er sofort auf und strich mit seiner Kralle zärtlich über die Schuppen an meiner Schulter.
Ich lehnte mich zurück und seufzte.
»Ich habe geträumt …«
»Ich weiß. Ich war dabei.«
Ich hörte das Lächeln in seinen Gedanken.
»Ohh …«, seufzte er wieder –
und unser Gedankenaustausch brach ab.
Er biss mich erneut sanft in den Hals –
und ich stöhnte auf.
Unsere Körper hatten entschieden, dass der nächste Gipfel jetzt erklommen werden musste.
Und ich wollte keine einzige Sekunde mit etwas anderem verbringen als mit diesem unaussprechlichen Glück, es mit ihm teilen zu dürfen.
Kurz vor dem Ende des Vaelithar träumten wir gemeinsam von unserem Kind.
Bei unserer Spezies kam das nicht selten vor – aber dieser Traum erfüllte mich mit einem solchen Glück, dass ich meinte, vor Freude zerspringen zu müssen.
»Ich habe sie auch gesehen«, sagte er am nächsten Morgen.
»Sie wird wunderschön sein. So wunderschön wie ihre Mutter.«
Dabei beknabberte er liebevoll meine Nase – und ich musste kichern, weil es kitzelte.
»Du vergisst ja völlig ihren genauso wunderschönen Vater«, schmollte ich spielerisch.
»Muss ich dir etwa erst einen Spiegel herzaubern?«
Er lachte – frei und tief –, dann wurde er ernst.
»Habe ich dir je gesagt, dass ich dich sofort geliebt habe, als ich dich sah?
Ich konnte dir vom ersten Moment an nicht fernbleiben – selbst wenn ich es gewollt hätte.
Mein Kopf kannte nur noch dich. Mein Herz machte mich verrückt.
Ich hatte solche Sehnsucht nach dir. Es war ein echtes Problem für mein sonst so ausgeglichenes Gemüt.« Er seufzte.
»Nein, aber ich habe es geahnt«, flüsterte ich mit geschlossenen Augen.
»Du warst vom ersten Tag an so viel mehr als mein bester Freund.
Du bist mein Zuhause.
Und ich liebe dich so sehr.«
Ich kuschelte mich noch enger an ihn – obwohl das kaum möglich war.
Er gab wieder diesen Laut von sich, der mich in Flammen setzte –
und wir machten uns auf zur Besteigung des letzten Gipfels dieser Reise.
Wie kehrt man nach einer solchen Erfahrung wieder in den Alltag zurück? Wie in die Normalität der Tage, die vorher waren? Ich wusste es nicht und Wrathion ebenso wenig. Das, was wir geteilt hatten, war so groß, so gewaltig gewesen, dass man es kaum in Worte fassen konnte. Mir wurde immer noch heiß, wenn nur einer meiner Gedanken zu den letzten Tagen zurückkehrte.
Und dann war da dieser Traum von unserer Tochter gewesen.
Natürlich war mir vorher klar, dass bei unserer Paarung auf jeden Fall Nachwuchs entstehen würde. Aber der Traum machte es greifbarer. Begreifbarer. Realer.
Ich sah an mir herunter, legte eine Hand auf meinen Bauch und lächelte.
Wrathion, der neben mir saß, legte seine Hand auf meine und lächelte ebenfalls. »Maßlos.«, sagte er und gab mir einen zärtlichen Kuss. »Wollen wir was essen gehen?«
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 98
Back in Dalaran, any casual observer might have mistaken us for two caramel sweets stuck together—so little space did we leave between us as we entered our apartment.
The pull low in my belly—if I had to give it a name, I’d call it “condensed longing”—had grown so intense that I didn’t even bother to put my bag away properly.
I simply let it slip off me, turned—
and reached for him.
Not that it would’ve made any difference otherwise. He was already pulling me toward him with the same kind of hunger.
His tongue teased mine—demanding and warm—
he let out the softest sound, and the ache in my stomach bloomed into a whimper I couldn’t hold back.
He pulled back slightly, uncertainty flickering in his eyes.
»Are you alright, my heart?«
I opened my eyes and gave him a look full of tenderness.
»Yes… just a little ache in my lower belly. Don’t mind it.«
My voice trailed off with the last words.
I buried my fingers in his dark mane and kissed him the way that moment demanded.
My inner dragon was spinning wild loops—
and with Wrathion’s kiss, he lit fireworks that even Azeroth’s most skilled pyromancer couldn’t have matched.
Gasping, he lifted me into his arms, carried me to the rug—
and gently laid me down.
The yearning in my belly had long taken the reins.
I shifted into my dragon form and looked at him with unhidden desire.
In that moment, he let his feelings surge toward me again—
so intense I could do nothing but surrender.
I sank down, closed my eyes, and exhaled deeply.
»Rath… please. I need you.«
My dragon was instantly with me. Around me.
His warmth—everywhere.
»Are you really alright, beloved?« I heard him again,
and could only nod—breathless.
I leaned into him and savored a moment of pure us—
then turned and bit into his neck.
He made a sound I had never heard from him before.
An otherworldly mix of a growl and a sigh.
And it was like a spark in dry grass—
I caught fire, swept away in a blissful haze.
He pressed closer, bit my neck in turn—
and the world shattered into stardust scattered by a warm wind.
His glowing heat was no longer only around me—
it was within me now.
It spread, took up space, filled me.
Deep inside me, a sweet pain burned—so exquisite
I thought I might both vanish and explode at once.
I stopped thinking—
and let myself fall.
Wrathion held me tightly in his embrace—
and together we climbed the first of countless peaks on this journey that would become our entire universe for the next three days and nights.
»Ohh…« we both moaned in unison as we reached the first summit of the mountain range we would now cross again and again.
Our bodies were so intertwined that even our dreams became one.
Reality and sleep blurred into a single haze of warmth, nearness, and breath.
When I next awoke, he was lying behind me, on his side, holding me close.
The moment he felt me stir, he woke instantly and brushed a claw gently over the scales on my shoulder.
I leaned back and sighed.
»I dreamed…«
»I know. I was there.«
I heard the smile in his thoughts.
»Ohh…« he sighed again—
and the link between our minds was swept away.
He bit my neck again, softly—
and I gasped.
Our bodies had decided:
the next summit must be climbed now.
And I didn’t want to spend a single second on anything
but the unspeakable joy of sharing it with him.
Shortly before the end of the Vaelithar, we dreamed of our child.
That wasn’t unusual for our kind—
but the dream filled me with such bliss, I thought I might burst from sheer joy.
»I saw her too,« he said the next morning.
»She’ll be beautiful. As beautiful as her mother.«
He nibbled affectionately at my nose—
and I couldn’t help but giggle. It tickled.
»You’re forgetting her equally beautiful father,« I said with a playful pout.
»Do I need to conjure you a mirror?«
He laughed—deep and free—
then grew serious.
»Have I ever told you that I loved you the moment I saw you?
I couldn’t stay away from you—
even if I had wanted to.
My mind was filled with nothing but you.
My heart drove me mad.
I longed for you so badly.
It was a real problem for my otherwise balanced nature,« he sighed.
»No, but I guessed it,« I whispered with my eyes closed.
»From day one, you were so much more than my best friend.
You’re my home.
And I love you so much.«
I snuggled even closer to him—though there was hardly room to do so.
He made that sound again—
the one that set me ablaze—
and we began the climb to the final summit of our journey.
How do you return to everyday life after an experience like that?
How to go back to the normal days before?
I didn’t know—and neither did Wrathion.
What we had shared was so immense, so overwhelming—
it defied words.
Even now, heat rose in me whenever a single thought wandered back to the past few days.
And then… there had been that dream.
The dream of our daughter.
Of course I had known beforehand—our bonding would inevitably result in a child.
But the dream made it tangible. Understandable. Real.
I looked down, placed a hand on my belly—
and smiled.
Wrathion, sitting beside me, placed his hand on mine
and smiled as well.
»Beyond measure,« he said
and gave me a tender kiss.
»Shall we go eat something?«
To be continued …
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