Stormrider - Teil 82

Ich nickte, lief zurück zum Teleportationsraum, portete nach unten und erschrak. Mittlerweile stand der ganze vertrocknete Wald unterhalb von Dalaran in Flammen.
Wrathion, der angesichts dieser Zerstörung ziemlich zerknirscht aussah, sah mich schon kommen und blickte mich hoffnungsvoll an.
»Trink das,« reichte ich meinem Feuerteufel wider Willen Nyras Flasche. »Deine Mutter hat es angerührt. Es hilft dagegen, sagt sie.«
Er trank und verzog das Gesicht, weil es scheinbar nicht direkt wie Zitronenlimonade schmeckte.
»Sag was. Ich will wissen, ob es geholfen hat.«, forderte ich Wrathion auf und schaute ihn ernst an.
»Ich glaube, es hat aufgehört.«, sagte er erleichtert und dankbar.
Zum Glück hatte Khadgar gleich einen Trupp Magier mit mir heruntergeschickt, die sein flammendes Inferno mittels einer kleinen Armee herbeigezauberter Wasserelementare löschten.
»Das sind die Geschichten, die wir später unseren Kindern erzählen werden.«, lachte ich, nahm seine Hand und wir kehrten gemeinsam nach Dalaran zurück.

Essen herbeizaubern. Das war im Grunde eine simple Sache, die wir zwar nicht bis ins Detail lernen, aber doch mal gemacht haben mussten. Es sei denn, wir hätten in Zukunft irgendwo den Küchenchef mimen wollen.
Jaina hatte uns heute mit einer Handvoll Speisen aus dem Unterricht entlassen, die wir das nächste Mal herbeizaubern können sollten.
Mein Liebster war hungrig und freute sich schon darauf, sich den Magen mit herbeigezauberten Leckereien vollzuschlagen, also brauchte ich ihn heute nicht lange dazu überreden, mit mir in den Übungsraum hinunterzugehen.
»Rosinenkuchen stehen als Erstes auf meiner Liste.«, sagte ich zu ihm nach einem Blick ins Buch. Ich rezitierte den Spruch korrekt. »Cibus!«.
Die Magie verdichtete sich sichtbar über dem leeren Tisch vor mir, dann wurde sie kleiner und dichter … bis sie zuletzt zu einer rotgescheckten Katze wurde, die vom Tisch heruntersprang und daraufhin schnurrend um unsere Beine strich.
Wrathion schnappte sich das Kätzchen und kraulte es hinter den Ohren, so dass es nur umso lauter schnurrte. »Du erwartest jetzt aber nicht von mir, dass ich diese Katze esse?«
Ich runzelte die Stirn und versuchte es noch einmal. Es quakte laut und eine dicke Kröte hüpfte vom Tisch und auf der Suche nach einem Teich im Raum herum. Die Katze schaute ihr auf Wrathions Arm interessiert hinterher, wollte nicht länger von ihm festgehalten werden und flitzte hinter der Kröte her.
Ich sah mir die Seite im Buch genau an und versuchte, meinen Fehler ausfindig zu machen. Ich fand keinen. »Versuchst du es mal? Vielleicht spreche ich es falsch aus.«
Er sprach den Zauber und eine große köstliche Käsetorte erschien auf dem Tisch, von der wir uns ein Stück nahmen. Die Katze wollte erst auf den Tisch hüpfen und sich ein Stück stehlen, konnte sich aber nicht so recht zwischen Kuchen und Kröte entscheiden. Dann jagte sie doch lieber fauchend der laut quakenden Kröte hinterher, die immer im Kreis um uns herumhüpfte.
Gegebenenfalls lag es ja an meiner mangelnden Vorstellungskraft, denn der Spruch, mit dem man etwas Essbares herbeizauberte, war immer der gleiche. Die eigene Vorstellung dessen, was man herbeizaubern wollte, entschied das Ergebnis.
Ich versuchte mein Glück erneut. »Cibus!«, sagte ich energisch und dachte mit geschlossenen Augen und aller Kraft an Omas herrlich duftende kleine Rosinenkuchen. Ich konnte sie sogar vor mir sehen und hatte den Geruch in der Nase.
Und dann erschien auf dem Tisch ein wütend fauchender roter Drachenwelpe und flatterte hinter der Katze her, die ihrerseits weiterhin die Kröte verfolgte.
Mein Liebster hob eine Braue »Warum sagst du nicht einfach, dass du ein Haustier haben willst?«
»Pfft!«, gab ich genervt von mir. »Ich verstehe es nicht. Bei dir klappt das doch auch.«
Um uns herum jagte der Drache weiter die Katze, die hinter der Kröte her flitzte.
»Wie soll ich mich denn so konzentrieren?«, meckerte ich.

Er zuckte mit den Schultern. »Komm, nimm noch einen Kuchen.«
»Ich will Rosinenkuchen. Jetzt.«, schmollte ich.
»Okay. Dein Wunsch ist mir Befehl. Cibus!«, sagte er und eine ganze Schale voller herrlich duftender Rosinenkuchen erschien vor uns auf dem Tisch.
Ich holte mir einen der Stühle zum Tisch und setzte mich. Dann schnappte ich mir einen seiner Rosinenkuchen und aß ihn genüsslich auf. »Mmmm, gut.«
»Es freut mich, dass dir meine Backkünste gefallen.«, grinste er breit.
Um uns herum quakte und fauchte und flatterte es weiterhin.
Ich zeigte auf die Tiere. »Was machen wir denn mit denen?«
Er zuckte mit den Schultern. »Freilassen? Oder gibt es irgendwo eine Aufnahmestelle für herrenlose herbeigezauberte Tiere?«
»Ich verstehe einfach nicht, was mit meiner Magie passiert ist.«, sagte ich zwischen zwei seiner Rosinenkuchen. So langsam wurde mir das Ganze unheimlich. Wahrscheinlich würde ich den Schulturm zum Einsturz bringen, wenn ich das nächste Mal eine harmlose Schutzbarriere herbeizauberte.

An diesem Freitagnachmittag konnte unsere Gruppe endlich mal wieder bei einem der Ausbildungskämpfe in Dalaran mitmachen. Es ging immer nach der Reihe und so mussten wir meist ein paar Wochen warten, bis wir wieder kämpfen durften. Um so mehr sehnten wir diesen Termin herbei.
»Ich weiß nicht, ob ich euch etwas nütze.«, sagte ich geknickt zu Susi. Meine Zauberversuche während der letzten Tage waren von Fehlschlägen geprägt gewesen, fast nichts hatte so geklappt, wie ich es wollte.
»Das passt schon.«, grinste sie. »Es geht los. Geht in Deckung!«
Wir gingen hinter einer Wand in Sicherheit und warteten darauf, dass der Kampf beginnen würde.
Hoch über uns schwebte Professor Black auf ihrem Besen und zählte mit magisch verstärkter Stimme herunter. »3 … 2 … 1 … Los!«

 

Fortsetzung folgt …

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Stormrider - Part 82

I nodded, rushed back to the teleportation chamber, ported down— and gasped.

By now, the entire dried-out forest beneath Dalaran was in flames.

Wrathion, looking thoroughly ashamed at the destruction he had caused, saw me coming and gazed at me with hopeful eyes.

»Drink this,« I said, handing my unwilling firestarter Nyra’s bottle. »Your mother mixed it. She says it will help.«

He drank, grimacing, as it clearly didn’t taste like lemonade.

»Say something. I need to know if it worked,« I demanded, watching him intently.

»I think it’s stopped,« he said, relieved and grateful.

Thankfully, Khadgar had sent a squad of mages down with me, who were now extinguishing his fiery inferno with a small army of conjured water elementals.

»These are the stories we’ll tell our children someday,« I laughed, taking his hand, and together, we returned to Dalaran.

 

Summoning food.

A simple enough skill—one we didn’t study in depth but still had to practice. Unless, of course, we planned on moonlighting as chefs in the future.

Jaina had dismissed us today with a handful of dishes that we were expected to summon by the next class.

My beloved was hungry and eager to fill his stomach with conjured treats, so convincing him to join me in the practice hall didn’t take much effort.

»Raisin cakes are first on my list,« I told him after glancing at the book.

I recited the spell correctly. »Cibus!«

The magic condensed visibly over the empty table before me, swirling, shrinking… until finally, it solidified into a red-spotted cat that leapt off the table and immediately began purring as it rubbed against our legs.

Wrathion scooped up the kitten, scratching behind its ears, making it purr even louder.

»You don’t actually expect me to eat this cat, do you?«

I frowned and tried again.

A loud croak—and a fat toad jumped off the table, hopping around the room in search of a pond.

The cat, intrigued, wriggled free from Wrathion’s grasp and dashed after the toad.

I scrutinized the book, searching for my mistake. I found nothing.

»Why don’t you try? Maybe I’m mispronouncing it.«

He spoke the incantation, and a large, delicious cheesecake appeared on the table.

We each took a piece while the cat hesitated between the cake and the toad—until it finally decided to chase the latter, hissing and swiping as the toad hopped wildly in circles around us.

Maybe my lack of imagination was the issue. The spell for summoning food was always the same—the outcome depended on how clearly one envisioned the dish.

I tried again.

»Cibus!« I said firmly, closing my eyes and concentrating with all my might on Grandma’s wonderfully fragrant little raisin cakes.

I could see them in my mind. I could even smell them.

And then, appearing on the table—was an angry, hissing red dragon hatchling, flapping its tiny wings as it took off after the cat, which was still in pursuit of the toad.

Wrathion raised an eyebrow.

»Why don’t you just admit you want a pet?«

»Pfft!« I huffed in frustration. »I don’t get it. You do it just fine!«

Around us, the dragon continued chasing the cat, which continued chasing the toad.

»How am I supposed to concentrate like this?« I grumbled.

He shrugged. »Here, have another cake.«

»I want raisin cake. Now.« I pouted.

»Alright, your wish is my command. Cibus!«

A whole bowl of warm, fragrant raisin cakes appeared before us on the table.

I pulled a chair up, sat down, and grabbed one of his raisin cakes, biting into it with delight.

»Mmmm, so good.«

»Glad to see my baking skills impress you,« he grinned.

All around us, there was still croaking, hissing, and flapping.

I gestured at the animals.

»What do we do with them?«

He shrugged.

»Let them go? Or is there an adoption center for stray conjured creatures?«

»I just don’t understand what’s happening with my magic,« I muttered between bites of his raisin cakes.

This was getting unsettling. At this rate, I’d probably bring down the entire school tower the next time I tried to conjure a simple barrier spell.

 

That Friday afternoon, our group finally had a chance to participate in another one of Dalaran’s training battles.

Since it went by rotation, we usually had to wait a few weeks before it was our turn again.

We had been looking forward to this.

»I don’t know if I’ll be of any use to you,« I admitted to Susi, feeling discouraged.

For days now, my spellcasting had been riddled with failures—almost nothing had gone as intended.

»It’ll be fine,« she grinned. »It’s starting. Get to cover!«

We ducked behind a wall, waiting for the battle to begin.

High above us, Professor Black hovered on her broomstick, her magically amplified voice counting down:

»3… 2… 1… Go!«

 

To be continued …

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