
Stormrider - Teil 74
In Dalaran angekommen steuerten wir auf die Schule zu. Ich konnte mir noch immer keinen Reim darauf machen, womit er mich hier überraschen wollen würde. Wir flogen hinauf und landeten auf dem Balkon des Gemeinschaftsraums. Dann liefen wir die Treppen weiter nach oben. Offensichtlich in Richtung von Khadgars Büro.
Er stand schon lächelnd im Türrahmen und wartete auf uns. »Schön dass ihr gekommen seid. Wollen wir es ansehen?«
Das Fragezeichen über meinem Kopf wurde stetig größer. Wir folgten Khadgar bis hinauf zu seinen Gemächern, die oberhalb der Schülerzimmer lagen und liefen noch ein paar weitere Stufen höher. Dort schloss er eine Tür auf und ließ uns eintreten.
Es war ein fast runder Raum, wie alle größeren Wohnräume im Turm mit zwei zusätzlichen Türen in einer abgetrennten Wand und einem enormen Kamin auf der anderen Seite. Rundum hatte der Raum Fenster nach draußen, die größer waren als das von Alices und meinem Zimmer und die Aussicht war atemberaubend.
»Entschuldigt, aber ich verstehe nicht so ganz, was wir hier machen.«, sagte ich verwirrt und kratzte mich am Kopf.
Khadgar lachte und sah Rath an. »Du hast es ihr nicht erzählt?«
»Ich wollte sie überraschen.«, schmunzelte Wrathion zurück und strahlte mich dann erwartungsvoll an. »Erzmagier Vargoth ist ausgezogen. Das waren seine Gemächer. Khadgar bietet sie jetzt uns an. Willst du mit mir hier wohnen?«
Ich sagte nichts, stattdessen lief ich mit großen Augen herum, machte die beiden Türen auf und schaute hinein. Eine der Türen führte in ein kleines Bad, die andere in eine kleine Küche. Ich war völlig aus dem Häuschen.
»Das ist … einfach grandios!«, rief ich, während ich durch jedes der großen Fenster nach draußen schaute. »Sicher will ich! Das ist toll!«
Khadgar schmunzelte. »Wrathion erzählte mir von der Platznot, die ihr beide zum Üben habt, das wäre hiermit ja erledigt.«
In der Tat, das wäre es. Der runde Raum war so groß, dass wir sogar in unseren eigentlichen Gestalten Platz finden sollten, wenn es zu gegebenem Anlass nötig werden würde. Man konnte ein gemütliches Bett, Bücherregale und Sitzgelegenheiten hineinstellen. Und in der Mitte würde sich ein riesiger kuscheliger runder Teppich perfekt machen. Ich sah es schon vor mir, wie es eingerichtet aussehen würde, und wurde dabei zappelig wie ein Welpe. Am liebsten hätte ich sofort damit angefangen, Einrichtungsgegenstände zu besorgen.
»Dann ist es ausgemacht.«, stellte Khadgar fest. »Es gehört jetzt Euch.« Er drückte mir den Schlüssel in die Hand.
»Danke mein Freund.«, lächelte mein Liebster ihn an und nahm meine Hand. »Dann wollen wir mal Vorbereitungen zum Umzug treffen.«
In Wirklichkeit waren es bei mir zwei Umzüge. Ein paar Sachen, die ich bei Oma in meinem Zimmer hatte und außerdem die Schulsachen, die ein paar Etagen unter unserer neuen Wohnung im gemeinsamen Zimmer mit Alice lagerten. Die nächsten Wochen waren wir damit beschäftigt, Kisten zusammenzupacken, und sie durch Portale in Richtung Schule zu schicken. Erst bei Oma, dann bei Alice und danach mussten wir noch Wrathions Sachen aus seinen Gemächern im Obsidianthron einpacken und wegschicken.
Ein paar Tage vor unserem Einzug kam Professor Whitmoore aus ihren Gemächern hinunter und zauberte uns ein Himmelbett, eine Sitzgelegenheit, Tisch und Stühle, Bücherregale und den von mir gewünschten dicken Teppich für die Raummitte herbei. Dann klatschte sie in die Hände und freute sich. »Habt ihr weitere Wünsche? Einen Schaukelstuhl eventuell? Ich habe ebenfalls einen. Die sind wirklich gut.«
»Danke nein, Professor, das reicht schon. Vielen Dank.«
»Sehr gerne geschehen. Wenn Ihr noch etwas brauchen solltet … « sie zeigte nach oben, »ich bin nur ein paar Stockwerke über Euch.« Mit einem lauten „Plopp“ war sie wieder verschwunden.
Zur Sekunde kam Wrathion mit einer weiteren Kiste herein, die er aus dem Portalraum der Schule geholt hatte. »Ist deine.«, schnaufte er lächelnd und stellte sie vor mich hin. Dann lief er erneut los, um die Nächste zu holen.
Ich schaute hinein und seufzte. Bücher. Was sonst. Ich stellte die Kiste zu den anderen vor die Bücherregale und begann damit, sie auszuräumen.
Es klopfte am Türrahmen und Alice schaute herein. »Hey du. Ich wollte mal schauen, wie schön ihr es hier habt.«, sagte sie und ging als erstes zu einem unserer großen Fenster, um hinunterzuschauen. »Die Aussicht ist schon mal klasse.«
»Es ist toll, oder?«, fragte ich begeistert.
»Ja das ist es. Ihr habt großes Glück. Freie Wohnungen gibt es hier nicht oft.«
Mein Liebster kam mit einer weiteren Kiste in den Armen herein und stellte sie ab. »Hallo Alice. Geht´s dir gut?«
»Hi Wrathion. Ich war nur neugierig. Es ist toll hier bei euch.«, grinste sie begeistert.
»Setz dich erst mal. Mach Pause.«, sagte ich zu ihm und wir setzten uns alle auf den Teppich in der Mitte.
»Wie weit seid ihr?«, wollte Alice wissen? »Braucht ihr Hilfe?«
»Ich hab´noch eine Kiste hochzuholen, dann sind wir fertig.«, antwortete er ihr.
Wir hatten fast nur Bücher und die waren schon alle hier. Das, was jetzt noch fehlte, war nur Kleinkram. Andenken und all sowas. Staubfänger eben. Wir hatten vor, später in Ruhe zu überlegen, was wir davon behalten und was wir wegwerfen wollten.
Nachdem Alice gegangen war, fuhren wir damit fort, unsere Kisten auszuräumen. Es schneite draußen wieder dicke Flocken und ich musste Holz nachlegen, damit das Feuer im Kamin nicht ausging. Als wir mit den Bücherkisten fertig waren, wurde es schon dunkel und die Lichter der Stadt unten schalteten sich ein. Ich stand am Fenster und sah seufzend auf die Stadt.
»Seid Ihr glücklich, Milady?« Er trat von hinten zu mir und umarmte mich.
»Das ist nicht, wie ich meinen Zustand beschreiben würde.«, sagte ich.
Ich hörte die Verwunderung in seiner Frage. »Nicht?«
»Nein. Das drückt es nicht annähernd exakt aus. Nicht annähernd … ausreichend. Wie heißt die Steigerung davon?«
»Hmmm …« gab er mir einen Kuss auf meinen Hals. »Verliebt, vielleicht?«
»Ja, das klingt schon besser.«, kuschelte ich mich in seine Umarmung. »Ich bekenne mich schuldig, bis über beide Ohren in meinen Gefährten verliebt zu sein.«, seufzte ich.
»Ich werde dir gewiss nicht widersprechen, mein Abendstern.«, hörte ich das Lächeln in seiner Stimme direkt hinter meinem Ohr. »Schließlich bin ich maßlos in dich verliebt.«
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 74
Arriving in Dalaran, we headed straight for the school. I still had no idea what kind of surprise he had in store for me here. We flew up and landed on the balcony of the common room, then continued up the stairs—clearly in the direction of Khadgar’s office.
He was already standing in the doorway, smiling, waiting for us. »Glad you came. Shall we take a look?«
The question mark above my head grew bigger by the second. We followed Khadgar up to his quarters, which were located above the students‘ rooms, and then climbed a few more steps higher. He unlocked a door and let us in.
It was an almost circular room, like all the larger living spaces in the tower, with two additional doors set into a partitioned wall and an enormous fireplace on the opposite side. The room was surrounded by windows that were even larger than the one in Alice’s and my room, offering a breathtaking view.
»Sorry, but I don’t quite understand what we’re doing here,« I said, confused, scratching my head.
Khadgar laughed and looked at Rath. »You didn’t tell her?«
»I wanted it to be a surprise,« Wrathion smirked back and then turned to me with an expectant smile. »Archmage Vargoth has moved out. These were his chambers. Khadgar is offering them to us now. Do you want to live here with me?«
I didn’t say anything; instead, I walked around wide-eyed, opening the two doors to peek inside. One led to a small bathroom, the other to a tiny kitchen. I was beyond thrilled.
»This is … absolutely amazing!« I exclaimed, looking out through every single large window. »Of course I want to! This is fantastic!«
Khadgar smirked. »Wrathion told me about the lack of space you two have for practicing—that issue should now be solved.«
And indeed, it was. The round room was large enough that we could even fit in our true forms if the occasion called for it. A cozy bed, bookshelves, and seating could all fit comfortably, and in the center, a huge, plush round rug would be perfect. I could already picture how it would look when fully furnished, and the thought made me as restless as a hatchling. I wanted to start decorating immediately.
»Then it’s settled,« Khadgar declared. »It’s yours now.« He pressed the key into my hand.
»Thank you, my friend,« my beloved smiled at him and took my hand. »Let’s start preparing for the move.«
In reality, I had two moves to make—some belongings from my room at Grandma’s, and my school supplies, which were a few floors below in my shared room with Alice. The following weeks were spent packing boxes and sending them through portals to the school—first from Grandma’s, then from Alice’s, and finally, we had to pack up Wrathion’s belongings from his quarters at the Obsidian Throne and send them off as well.
A few days before we officially moved in, Professor Whitmoore came down from her chambers and conjured a canopy bed, a seating area, a table with chairs, bookshelves, and the thick rug I had envisioned for the middle of the room. Then she clapped her hands and smiled. »Do you have any other requests? A rocking chair, perhaps? I have one too. They’re wonderful.«
»No, thank you, Professor. This is more than enough. Thank you so much.«
»My pleasure. If you ever need anything … « she gestured upwards, »I’m only a few floors above you.« And with a loud plop, she was gone again.
Just then, Wrathion arrived with another box from the school’s portal room. »This one’s yours,« he said, slightly out of breath, smiling as he set it in front of me. Then he headed off again to fetch the next one.
I peeked inside and sighed. Books. What else? I placed the box with the others in front of the bookshelves and began unpacking.
A knock on the doorframe made me look up. Alice peeked inside. »Hey, I wanted to see how nice your new place is,« she said, walking over to one of the large windows first to look down. »The view is amazing.«
»It is, isn’t it?« I asked excitedly.
»Yeah, it really is. You two are lucky. Vacant apartments here are rare.«
My beloved walked in carrying another box and set it down. »Hello, Alice. How are you?«
»Hi, Wrathion. I was just curious. Your place is fantastic,« she grinned enthusiastically.
»Sit down for a bit. Take a break,« I told him, and we all sat down on the rug in the middle.
»How far along are you?« Alice asked. »Need any help?«
»I have one more box to bring up, then we’re done,« he replied.
We mostly had books, and they were all here already. The only things left were small keepsakes and trinkets—things that tended to collect dust. We planned to sort through them later and decide what to keep and what to toss.
After Alice left, we continued unpacking our boxes. Outside, thick snowflakes were falling again, and I had to add more wood to the fire to keep the fireplace burning. By the time we finished unpacking the books, it was already dark, and the city lights below flickered on.
I stood by the window, gazing down at the city with a sigh.
»Are you happy, Milady?« He stepped up behind me and wrapped his arms around me.
»That’s not how I would describe my state,« I said.
I heard the curiosity in his voice. »No?«
»No. That doesn’t come close to expressing it. Not even … sufficiently. What’s the next level up from happy?«
»Hmmm …« he kissed my neck. »In love, perhaps?«
»Yes, that sounds more fitting,« I nestled into his embrace. »I plead guilty—guilty of being hopelessly in love with my mate,« I sighed.
»I certainly won’t argue with that, my evening star,« I heard the smile in his voice right next to my ear. »After all, I am hopelessly in love with you.«
To be continued …
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