
Stormrider - Teil 68
»Jetzt greift Ihr an und Ihr verteidigt.«, forderte sie uns auf. Vertauschte Rollen.
»Arkanblitz. Los!«, rief sie. Als Rodneys Hände begannen zu leuchten, war ich bereit.
»Praccaris!«, Der Schild entströmte meinem Zauberstab und traf genau in der Mitte zwischen uns auf Rodneys Arkanblitz. Der Blitz wurde in den Boden abgeleitet.
»Exzellent!«, rief Professor Black und klatschte erfreut in die Hände. »Teylagosa hat verstanden, wie es gemacht wird. Nehmt euch ein Beispiel an ihr. In der nächsten Stunde will ich keine Fehler mehr bei der Ausübung dieses Schildes sehen, oder Professor Mills wird deutlich mehr zu tun bekommen.«
Rodney wurde bleich und schnappte nach Luft.
Professor Black warf sich schwungvoll ihren Umhang über und rauschte aus dem Zimmer.
»Na, findest du sie immer noch heiß?«, lachte ich, als wir auf dem Weg zur nächsten Stunde die Stufen hinunterliefen.
»So heiß wie einen Gletscher. Ich glaube, bis auf dich kann sie niemanden von uns leiden.«, grummelte Rodney.
Ich schmunzelte. »Äußerlichkeiten sind eben nicht alles.«, woraufhin er mich mit einem finsteren Blick bedachte, der mich nur noch breiter grinsen ließ.
»Ich hätte gern Professor Simms zurück.«, jammerte Nirvana und seufzte. Die freundliche Pandarin war ein gänzlich anderes Kaliber, als Nyra Black es war. Aber ich vertraute Khadgar. Er würde seine Gründe dafür haben, warum er sie eingestellt hatte, obwohl sie … zweifelhafte Unterrichtsformen praktizierte.
Wir waren die ersten Jahrgänge die jemals in magischer Verteidigung unterrichtet wurden und nach all meinen Erfahrungen war ich dem Erzmagier dafür äußerst dankbar.
Nyras Art zu unterrichten führte sie auf eine völlig andere Weise zum Erfolg, als es bei den anderen Professoren der Fall war. Ausnahmslos jeder hatte Angst davor, von ihr zusammengestaucht zu werden, und schon allein deshalb übten alle Schüler die Zauber, die sie uns aufgab, wie die Verrückten. Und bereits in der nächsten Unterrichtsstunde beherrschte jeder von uns den Praccariszauber mühelos.
Sie nahm das wortlos zur Kenntnis und ging zur nächsten Übung weiter, noch bevor wir Zeit gehabt hatten, uns Notizen zu machen.
»Der folgende Zauber wird euch in Gefilde führen, die ihr bis heute nie betreten habt. Seid achtsam und lernt schnell, wenn ihr unversehrt bleiben wollt.«
Sie beschwor Schatten um sich herum, die wie dunkle Tentakel um sich griffen. Die Ranken näherten sich Sara, umschlangen sie, bis sie an ihrem Hals angekommen waren und begannen, sie dort zu würgen.
»Wie begegnet ihr einem solchen Feind?«, wollte sie von unserer Gruppe wissen, während Sara sich sichtbar erschrocken an den Hals griff und zu röcheln begann.
Wir standen alle nur da wie betäubt und beobachteten die arme Sara, die mit den schattenhaften Tentakeln kämpfte und verlor.
»Keiner?« Nyra runzelte die Stirn und ihre Tentakel würgten Sara ein wenig fester.
»Niemand hat eine Idee, wie ihr eurer Kameradin hier helfen könnt?« Sie stand wieder kurz davor, auszurasten. Wenn wir keine Antworten hatten, dann wurde sie grundsätzlich wütend.
»Ihr seht also einfach so zu, wie ein Feind einen von euch tötet und WEHRT EUCH KEIN BISSCHEN?« Ihre Stimme war deutlich lauter und wütender, ihre Augen blitzten gefährlich und ich hätte schwören können, dass grade ein winziges Rauchwölkchen aus ihrer Nase aufgestiegen war.
Das konnte nicht ihr Ernst sein. Es reichte mir jetzt ernstlich mit diesem entsetzlichen Schauspiel und ich hatte eine Idee. Einen Versuch war es wert. Ich hob meinen Zauberstab und zielte auf die Schattententakel. »Lumenos!«, rief ich und ein helles Licht entströmte der Spitze meines Zauberstabes. Als es auf die Tentakel traf, zerfielen sie zu Staub und Sara war befreit.
Sara fasste sich an den Hals und keuchte erleichtert auf. Sie war offensichtlich in Ordnung.
»Was glaubt Ihr, was Ihr hier macht?«, grollte ich unsere Professorin wütend an. Zu Saras großem Glück hatte ich mich an den Spruch erinnert, den vor ein paar Wochen eine Heilerin mit mir geteilt hatte. Ich wollte gar nicht wissen, wie diese Situation sonst ausgegangen wäre.
»Geht es dir gut?«, fragte ich Sara und sah sie prüfend an.
Sie nickte mit einem Seitenblick zu Professor Black und versuchte, zu schlucken.
»Und wieder ist es Teylagosa, die eurer Gurkentruppe den Tag rettet.«, erklärte Professor Black verbittert und verschränkte die Arme vor der Brust. »Bis zur nächsten Stunde will ich von jedem anderen außer von Teyla eine schriftliche Ausarbeitung einer Strategie, wie man diesem Angriff effizient …«, sie machte eine bedeutungsvolle Pause. » … begegnen kann. Und niemand schreibt vom anderen ab. Sie wählen jeder eine andere Methode. Ist das klar?«
Alle nickten eifrig und sie warf sich ihren Umhang über und verließ genau wie das letzte Mal grußlos den Raum.
»Sie ist eine Schattensprecherin.«, sagte Rodney. »Ich wusste nicht, das es überhaupt noch welche gibt. Sie sind selten geworden, nachdem es damals eine verbotene Kunst geworden war.«
»Und offensichtlich eine, die ihr Ego nicht im Griff hat.«, schimpfte ich. Vielleicht sollte ich doch darüber nachdenken, ein paar Worte mit dem Erzmagier über unsere neue Lehrerin zu sprechen. Ihre Methoden waren … grausam. Effizient, aber grausam.
Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, was Wrathion mit ihr anstellen würde, wenn ihm zu Ohren käme, dass sie solche Methoden bei mir anwenden würde.
»Die hält keiner aus.«, grummelte Alice. »Mir hat sie gesagt, ich wäre ein erbärmlicher Abklatsch einer Zauberschülerin. Ich habe keine Ahnung, warum sie überhaupt Lehrerin geworden ist, wenn sie alle Schüler so hasst.«
»Ein erbärmlicher …«, lachte ich lauthals. »Du? Ausgerechnet du?« Alice war die beste Schülerin, die ich kannte.
Es war Abend und wir saßen bei Laternenschein auf unseren Betten und lachten. Die neue Professorin war das Gesprächsthema Nummer eins in unserer Schule. Es gab niemanden, der es zuvor geschafft hatte, derart viele Schüler innerhalb so kurzer Zeit gegen sich aufzubringen, wie es Professor Black gelungen war.
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 68
»Now you attack, and you defend,« she instructed us. Reversed roles.
»Arcane Bolt. Go!« she called. As Rodney’s hands began to glow, I was ready.
»Praccaris!« The shield shot from my wand and met Rodney’s Arcane Bolt in the middle. The bolt was grounded harmlessly.
»Excellent!« Professor Black exclaimed, clapping her hands with delight. »Teylagosa has understood how it’s done. Take a page out of her book. In the next session, I want no more mistakes with this shield, or Professor Mills will have far more work to do.«
Rodney turned pale and gasped for air.
With a dramatic flourish, Professor Black threw her cloak around herself and swept out of the room.
»So, do you still think she’s hot?« I teased as we descended the stairs to our next class.
»As hot as a glacier. I think she hates all of us—except you,« Rodney grumbled.
I smirked. »Looks aren’t everything,« I said, earning a dark glare from him that only made me grin wider.
»I wish we had Professor Simms back,« Nirvana lamented with a sigh. The friendly Pandaren teacher was a completely different breed compared to Nyra Black. But I trusted Khadgar. He must have had his reasons for hiring her, despite her … questionable teaching methods.
We were the first cohorts to ever receive formal education in magical defense, and after all my experiences, I was deeply grateful to the archmage for it.
Nyra’s teaching style brought success in a completely different way compared to the other professors. Every single student was terrified of being berated by her, and for that reason alone, we practiced the spells she assigned as if our lives depended on it. By the next lesson, every one of us could cast the Praccaris spell effortlessly.
She acknowledged this silently and moved on to the next exercise before we even had time to take notes.
»The following spell will lead you into realms you’ve never entered before. Be vigilant and learn quickly if you wish to remain unharmed.«
She summoned shadows around herself, which reached out like dark tentacles. The tendrils snaked toward Sara, wrapping around her until they reached her neck and began to choke her.
»How do you face such an enemy?« she asked our group, while Sara visibly panicked, clutching at her throat and gasping for air.
We all stood there, frozen, watching poor Sara struggle against the shadowy tendrils and lose.
»No one?« Nyra frowned, and the tendrils tightened around Sara’s neck.
»Does no one have an idea of how to help your comrade here?« She was on the verge of losing her temper. If we didn’t have answers, she inevitably got angry.
»So you’re just going to stand there and watch as an enemy kills one of you without even trying to fight back?!« Her voice rose, filled with fury, and her eyes flashed dangerously. I could have sworn I saw a tiny puff of smoke escape her nose.
This couldn’t be real. I’d had enough of this horrific display and had an idea. It was worth a try. I raised my wand and aimed at the shadowy tendrils.
»Lumenos!« I called, and bright light shot from the tip of my wand. When it struck the tendrils, they dissolved into dust, and Sara was freed.
Sara clutched her neck, gasping in relief. She seemed okay.
»What do you think you’re doing?« I growled at our professor angrily. Thankfully, I had remembered the spell that a healer had shared with me a few weeks ago. I didn’t want to think about how this situation might have ended otherwise.
»Are you alright?« I asked Sara, studying her carefully.
She nodded, casting a sideways glance at Professor Black and trying to swallow.
»And once again, it’s Teylagosa who saves your pathetic little troupe,« Professor Black declared bitterly, crossing her arms. »By the next session, I want a written strategy from each of you—except Teyla—on how to efficiently …,« she paused meaningfully, »… counter such an attack. No one is to copy from another. Everyone will choose a different method. Is that clear?«
Everyone nodded eagerly, and, as before, she threw on her cloak and left the room without another word.
»She’s a Shadow Speaker,« Rodney said. »I didn’t even know there were any left. They became rare after it was outlawed as an art.«
»And clearly one who can’t control her ego,« I grumbled. Perhaps I should seriously consider having a word with the archmage about our new teacher. Her methods were … cruel. Efficient, but cruel.
I didn’t even want to imagine what Wrathion would do if he found out she was using such tactics on me.
»Nobody can deal with her,« Alice grumbled. »She told me I was a pathetic excuse for a magic student. I have no idea why she even became a teacher if she hates all her students so much.«
»A pathetic …,« I burst out laughing. »You? Of all people?« Alice was the best student I knew.
It was evening, and we sat on our beds by lantern light, laughing. The new professor was the number one topic of conversation at our school. No one before her had managed to turn so many students against them in such a short time as Professor Black had.
To be continued …
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