Stormrider - Part 60

Kurz bevor wir das oberste Stockwerk betreten hatten, kamen uns zwei Kampfmagier von Suramar entgegen. Ausgerechnet. Diese Magier waren grundsätzlich ausgebildet, versteckte Eindringlinge mit tödlicher Sicherheit schon von weitem zu entdecken und wir standen direkt vor ihnen.
Der eine wollte sich teleportieren, um Alarm zu geben, aber Kiranya brachte ihn zum Schweigen. Wie ein Blitz war Lorena hinter ihm und durchtrennte seine Kehle mit einem einzigen Schnitt.
Der zweite erkannte seine Situation blitzschnell, drehte sich um und rannte zurück in die Richtung, aus der er gerade gekommen war.
Aber er kam nicht weit, weil eine der Schwarzkrallen direkt vor ihm wie aus dem Nichts auftauchte.
»Überraschung!«, sagte Tosh und trennte ihm den Kopf von den Schultern.
»Ich bringe sie weg.«, beschloss Kiranya und teleportierte die Leichen ins große Meer.

Wir standen jetzt direkt vor Elisandes Gemächern. Von drinnen war kein Laut zu hören.
»Vielleicht erwartet sie uns bereits«, ging es mir spontan durch den Kopf.
Lorena öffnete die Tür einen kleinen Spalt.
Und da spürte ich ihren Schmerz. Teylas Schmerz. Sie litt Höllenqualen. Es war so schlimm, dass ich mir mit verzerrtem Gesicht den Kopf hielt und aufstöhnte.
Kiranya sah mich alarmiert an. »Ist es …? «
»Ja. Sie quält sie!«, ächzte ich. Es fühlte sich an, als würde mein Kopf platzen. Aber in dieser Sekunde wusste ich mit Sicherheit, dass Teyla am Leben war.
»Ein Soracordzauber.«, nickte sie. Alles, was Teyla spürte, würde ich ebenfalls fühlen. Es war Elisandes Art, sich vor dem einzigen Eindringling zu schützen, der nach ihrem Dafürhalten nach Teyla suchen würde.
Kiranya sah mich mitfühlend an. »Wird es gehen? Sonst könntest du hier … «
»Nein! Ich komme klar. Lass uns diese Hexe umbringen.«, knurrte ich.
Aus dem nächsten Raum sah man ein grünes Leuchten. Ein leises Knistern war zu hören, welches lauter wurde, je näher wir der Quelle des Geräusches kamen.
»Oh edler Prinz! Ihr seid hier.« In meinem Kopf war eine Stimme. Elisandes Stimme. Dann lachte sie ein silberhelles Lachen. »Glaubt ihr allen Ernstes, ich hätte Euch nicht erwartet?«, fuhr die Stimme in meinem Kopf fort.
»Sie weiß das wir hier sind. Ich kann sie in meinem Kopf hören.«, sagte ich zu den anderen, bevor wir den Raum mit dem grünen Leuchten betraten. In meinem Kopf war wieder dieses Lachen. Und dann sahen wir sie inmitten des Raumes schweben.
Elisande höchstpersönlich. Mit diabolischem Grinsen sah sie mich an.
»Ihr kommt zu spät.«, sagte ihre Stimme in meinem Kopf. »Gleich ist sie tot.«
Aus ihren Händen schlängelte sich ein giftgrüner Feuerstrahl auf ein Objekt in einer Ecke des Raumes. Vor lauter Helligkeit konnte ich zuerst nicht erkennen, was es war, aber dann sah ich den Käfig mit Ihr darin.
Teyla.
Mehr tot als lebendig hockte meine Geliebte auf allen vieren in diesem verdammten Käfig und kämpfte in jeder Sekunde um ihr Leben, während Elisandes grüner Strahl sie traf.
Kiranya verstand mich wortlos, stellte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht in den Strahl und sprach in Windeseile einen Schildzauber, der den grünen Strahl auf seine Verursacherin zurückwarf und den Schutzschild zerstörte, den Elisande um sich herum aufgebaut hatte. In ein paar Sekunden würde sie schutzlos sein.
Sobald Kiranya den Strahl abgefangen hatte, war der Schmerz aus meinem Kopf verschwunden und ich konnte wieder klar denken. Ich stürzte zum Käfig in der Ecke. An der Tür hing nur ein simples Schloss, Elisande hatte offensichtlich niemanden erwartet, der ihr ihre Beute ernsthaft streitig machen konnte.
Mit dem Schwertknauf schlug ich so lange auf das verdammte Schloss ein, bis der Bügel aufsprang. Dann war ich bei Teyla und schloss sie in meine Arme.
Endlich.
Ich hob ihr Kinn vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger an und sah sie mir einen kurzen Augenblick genauer an. In ihren sonst so fröhlichen Augen war fast kein Leben mehr. Sie waren blutunterlaufen, sie war bleich, von blauen Flecken übersät und abgemagert und sie zeigte kaum eine Reaktion auf meine Ankunft. Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, als ich sie so sah, und meine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich umarmte sie vorsichtig und holte aus ihrem Gefängnis heraus.
»Es wird alles gut. Du bist jetzt in Sicherheit,« sagte ich beruhigend zu ihr und musste schlucken, weil ich mir meine Bestürzung nicht anmerken lassen wollte. Ich hob sie mühelos auf meine Arme und brachte sie zur Tür hinaus in den Nebenraum. Meine Teyla wog jetzt kaum mehr als eine Feder. Ich setzte sie vorsichtig am Boden ab und lehnte sie mit ihrem Rücken gegen die Wand.
»Beschützt sie mit eurem Leben!«, sagte ich zu Lorena und den Schwarzkrallen, die sich sofort um sie sammelten.
»Aye.«, sagte Lorena und nickte, während sie mit entsetztem Gesichtsausdruck neben Teyla niederkniete.
Ich lief wieder hinein, um Kiranya zu helfen.
Kiranya hatte den Schild von Elisande zum Zerbersten gebracht und Elisande wurde schutzlos von ihrem eigenen Lebensdiebstahl zerfetzt.
»Aaargh« brüllte Elisande wütend und beendete den Zauber. Nur um sofort danach einen Arkanblitz auf Kiranya aufzuladen, der sie trotz ihres eilig herbeigezauberten Schutzschildes auf der Stelle töten würde, wenn sie ihn abbekäme.
Ich verwandelte mich, ohne zu zögern. Mein Feuerstoß traf Elisande in dem Moment, als sie den Arkanblitz auf Kiranya loslassen wollte. In letzter Sekunde.
Drachenfeuer ist anhängig. Wenn man einmal davon betroffen ist, wird man es nicht mehr los, es sei denn, man würde sich ins Meer stürzen. Und selbst dann war ich mir nicht sicher, ob es nicht trotzdem einfach weiterbrennen würde.
Elisande brannte lichterloh und lief ein paar Sekunden schreiend mit wild herumfuchtelnden Armen durch den Raum, bis ich sie schließlich mit einem zweiten Feuerstoß in einen qualmenden Haufen Asche verwandelte.
»Gutes … Timing.« Kiranya stützte sich schwer atmend mit ihren Händen auf ihren Oberschenkeln ab und lachte. »Verdammt. Gutes. Timing.«

Fortsetzung folgt …

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Stormrider - Part 60

Shortly before we reached the top floor, two battle mages from Suramar came toward us. Of all things. These mages were specifically trained to detect hidden intruders from afar with deadly precision, and we were standing right in front of them.

One of them tried to teleport to raise the alarm, but Kiranya silenced him. Like a flash, Lorena was behind him and slit his throat with a single cut.

The second mage realized his situation instantly, turned around, and ran back in the direction he had just come from. But he didn’t get far because one of the Blacktalons suddenly appeared right in front of him as if from nowhere.

»Surprise!« said Tosh and separated his head from his shoulders.

»I’ll get rid of them,« decided Kiranya, and she teleported the corpses into the vast sea.

We now stood directly in front of Elisande’s chambers. There wasn’t a sound from inside.

»Maybe she’s already expecting us,« flashed through my mind spontaneously.

Lorena opened the door just a crack.

And then I felt her pain. Teyla’s pain. She was suffering hellish torment. It was so overwhelming that I clutched my head with a twisted expression and groaned.

Kiranya looked at me, alarmed. »Is it…?«

»Yes. She’s torturing her!« I groaned. It felt like my head was about to explode. But at that moment, I knew with absolute certainty that Teyla was still alive.

»A Soracord spell,« Kiranya nodded. Everything Teyla felt, I would feel as well. It was Elisande’s way of guarding herself against the only intruder she believed would come looking for Teyla.

Kiranya gave me a sympathetic look. »Will you manage? You could stay here…«

»No! I’m fine. Let’s kill this witch,« I growled.

From the next room, we could see a green glow. A faint crackling sound was audible, growing louder as we approached the source.

»Oh, noble prince! You’re here.« A voice echoed in my mind. Elisande’s voice. Then she laughed, a bright, silvery laugh. »Did you honestly think I wouldn’t be expecting you?« the voice in my head continued.

»She knows we’re here. I can hear her in my head,« I told the others before we entered the room with the green glow.

Again, that laugh echoed in my mind. And then we saw her floating in the center of the room.

Elisande herself. She stared at me with a diabolical grin.

»You’re too late,« her voice echoed in my head. »She’ll be dead any moment now.«

A venomous green beam of fire slithered from her hands toward an object in the corner of the room. The brightness was so blinding that I couldn’t make it out at first, but then I saw it — the cage.

Teyla.

My beloved was huddled on all fours inside that damned cage, more dead than alive, fighting for her life with every passing second as Elisande’s green beam struck her.

Kiranya understood me without words. With a face contorted in pain, she stepped into the path of the beam and swiftly cast a shield spell, reflecting the green fire back toward its source. The reflected beam shattered the protective barrier Elisande had erected around herself. In a few seconds, she would be defenseless.

The moment Kiranya intercepted the beam, the pain in my head vanished, and I could think clearly again. I rushed to the cage in the corner. The door was held shut by a simple lock — Elisande clearly hadn’t expected anyone to seriously challenge her claim on her prey.

With the hilt of my sword, I struck the lock repeatedly until the shackle finally broke. Then I was at Teyla’s side, holding her in my arms.

Finally.

I gently lifted her chin with my thumb and forefinger, taking a brief moment to examine her more closely. The sparkle that usually danced in her eyes was almost gone. Her eyes were bloodshot, her skin pale, her body bruised and battered. She was emaciated and barely responded to my arrival.

My heart clenched in agony as I gazed at her, and my eyes filled with tears.

I embraced her carefully and carried her out of her prison.

»Everything’s going to be okay. You’re safe now,« I told her soothingly, swallowing hard to hide my own turmoil.

I lifted her effortlessly into my arms and carried her through the door to the adjoining room. My Teyla weighed barely more than a feather now.

I carefully set her down on the floor and leaned her back against the wall.

»Protect her with your lives!« I ordered Lorena and the Blacktalons, who immediately gathered around her.

»Aye,« said Lorena, nodding as she knelt next to Teyla, her face filled with horror.

I hurried back to help Kiranya.

Kiranya had shattered Elisande’s shield, and Elisande was being torn apart by the very life-drain spell she had cast herself.

»Aaargh!« Elisande roared in fury, ending the spell. But instead of retreating, she immediately began charging an arcane bolt aimed at Kiranya. Even with a hastily conjured protective shield, it would have killed her instantly if it struck.

Without hesitation, I transformed. My blast of fire struck Elisande the moment she was about to release the arcane bolt at Kiranya. Just in time.

Dragonfire is relentless. Once it latches onto you, it won’t let go — not even if you throw yourself into the sea. And even then, I wasn’t sure it wouldn’t just keep burning.

Elisande was ablaze, her body consumed by flames as she staggered around the room, screaming, her arms flailing wildly.

After a few moments, I finished it with a second blast of fire, reducing her to a smoking pile of ash.

»Good… timing,« Kiranya panted, leaning on her knees, her breath ragged. She chuckled. »Damn. Good. Timing.«

To be continued …

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