
Stormrider - Teil 52
»Wen … wen meint ihr?«, schniefte Kiranya Whitmoore.
»Victor Dunkelmond. Diesen missratenen Sohn des Jahrmarkts. Sabellian, ich brauche sofort alle Schwarzkrallen, die du hier nicht unmittelbar benötigst.« Ich konzentrierte mich auf meinen Zorn, weil ich damit wesentlich besser umgehen konnte, als mit diesem schrecklichen Schmerz in meinem Bauch, von dem ich sicher wusste, dass er mich umbringen würde, sobald ich es zuließ.
»Bruder, was hast du vor? Der Jahrmarkt ist … «
»Wir reisen dorthin und holen meine Gefährtin zurück. Sofort!«
»Prinz Wrathion, er ist … « piepste Kiranya zwischen zwei heftigen Schluchzern.
»Worauf wartest du?«, fuhr ich Sabellian fuchsteufelswild an und unterbrach sie dabei unwirsch. »Was stehst du hier noch rum?«
Er senkte den Blick und sprach leise, wie er es in solchen Momenten stets bevorzugte, so dass ich gezwungen war, zuzuhören.
»Bruder, der Jahrmarkt ist zu Ende. Er ist weg.«
Die Dunkelmondinsel war jetzt vollkommen unerreichbar, bis sie in nächsten Monat wieder von neuem auftauchte. Normalerweise war das nicht der Rede wert, aber jetzt stach mir dieser Umstand einen weiteren sengenden Dolch in den Bauch.
Einen Monat. In einem Monat konnte ihr dieser widerwärtige, kranke Kerl sonst was antun.
Mein Körper quittierte diesen Gedanken unmittelbar mit Schwäche. Ich sackte zu Boden und stützte den Kopf in meine Hände. Der Schmerz im Unterleib wurde brennender, ich musste etwas tun, um bei klarem Verstand zu bleiben. Ich musste Teyla wiederfinden. Nur wie?
Der böse Geist der Verzweiflung hatte den Raum betreten und war nur wenige Schritte entfernt. Wenn ich zuließ, dass er mich erreichte, würde ich zusammenbrechen, das wusste ich. Das war undenkbar. Ich musste sie zurückholen, in Sicherheit bringen. Zurück nach Hause holen. Zu mir.
Bei dem Gedanken war es, als hätte jemand die Dolche noch etwas tiefer in meinen Bauch gerammt. Der Schmerz brannte wie Feuer. Reiß dich zusammen, verdammt.
Ich sah Kiranya wieder an. »Weiss Khadgar es schon? Lady Proudmoore? Lady Stormrider?« Bei allen Göttern, was würde geschehen, wenn Anelia es erfuhr?
»Khadgar ist heute nicht in der Schule gewesen. Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen.« Die Tränen liefen in solchen Sturzbächen aus ihren großen Augen, dass der Kragen ihrer Robe vollkommen durchnässt war. Sie schnäuzte wieder mit einem lauten Tröten in ihr Taschentuch und versuchte tapfer, das Schluchzen zu unterdrücken, das sie immer wieder heftig durchschüttelte.
»Jaina … nein. Ich wollte zuerst zu Euch. Ihr seid ihr Gefährte. Und Lady Stormrider … ich dachte, dass ich noch warte, weil … möglicherweise finden wir Teyla ja schnell wieder. Ich wollte das ihrer Großmutter ersparen.« Sie verstummte und man hörte eine Zeit lang nur ihr Schluchzen.
Mein Kopf fühlte sich an, als wolle er gleich platzen und meine Augen brannten. Ich musste nach Dalaran zu Khadgar. Er würde wissen, was zu tun war. Und Jin. Ich brauchte Jin jetzt bei mir.
»Bitte wartet hier.« Ich lief nach hinten um auf die Schnelle ein paar Gegenstände zusammenzupacken, die ich eventuell brauchen würde.
Den Kommunikationskristall zum Beispiel. Der Kommunikationskristall! Vielleicht hatte sie ihn ja bei sich. Die Wahrscheinlichkeit war zwar klein, aber immerhin war es eine Möglichkeit. Fahrig wühlte ich in meiner Tasche, die immer noch genau da lag, wo ich sie hingeworfen hatte. Die Normalität von alldem hier war surreal. Alles fühlte sich verkehrt an.
Da war der Kristall.
Ich nahm ihn in die Hand und dachte an Teyla. Er leuchtete nicht. Verdammt, sie hatte ihn nicht dabei, da wo sie jetzt war. Ich warf ihn zurück in die Tasche und griff sie mir.
Zurück bei den Anderen bat ich die kleine Magierin zuerst um ein Portal nach Zuldazar.
»Ich darf das eigentlich nicht, aber Königin Talanji wird in dem Fall Verständnis haben.«, sagte sie mit vom unablässigen Weinen kratziger Stimme. Mit einer winzigen Handbewegung öffnete sie das Portal und ging hinein.
Ich trat einen Schritt auf Sabellian zu.
»Du wirst sie finden.«, sagte er entschlossen und wir umarmten uns.
»Danke Bruder.«, erwiderte ich, drehte mich um und ging durch das Portal.
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 52
»Who … who do you mean?« sniffled Kiranya Whitmoore.
»Victor Darkmoon. That wretched son of the carnival. Sabellian, I need every Blackclaw you don’t immediately require.« I focused on my anger, because dealing with it was far easier than confronting the terrible pain in my gut, which I knew would kill me if I let it.
»Brother, what are you planning? The carnival is …«
»We’re going there to get my mate back. Right now!«
»Prince Wrathion, it is … « Kiranya squeaked between sobs.
»What are you waiting for?« I glared at Sabellian, seething with rage, interrupting her harshly. »Why are you still standing here?«
He lowered his gaze and spoke quietly, as he always preferred in moments like these, forcing me to listen.
»Brother, the carnival is over. It’s gone.«
The Darkmoon Isle was now completely unreachable until it reappeared next month. Usually, this was insignificant, but now the thought stabbed me with another searing dagger in the gut.
One month. In one month, that vile, twisted man could do who knows what to her.
My body responded immediately to this thought with weakness. I collapsed to the ground and buried my head in my hands. The burning pain in my abdomen intensified. I needed to do something to stay sane. I had to find Teyla. But how?
The evil spirit of despair had entered the room and was only a few steps away. If I let it reach me, I would collapse. I knew it. That was unthinkable. I had to bring her back. I had to keep her safe. Bring her home. Back to me.
At that thought, it was as if someone had driven the daggers deeper into my belly. The pain burned like fire. Get it together, damn it.
I looked at Kiranya again. »Does Khadgar know yet? Lady Proudmoore? Lady Stormrider?« By all the gods, what would happen if Anelia found out?
»Khadgar wasn’t at the school today. I left him a message.« Tears streamed from her large eyes in torrents, soaking the collar of her robe. She blew her nose loudly into her handkerchief and struggled to suppress the sobs that wracked her body.
»Jaina … no. I wanted to come to you first. You are her mate. And Lady Stormrider … I thought I’d wait, because … maybe we’d find Teyla quickly. I wanted to spare her grandmother that.« She fell silent, and for a time, only her sobbing filled the room.
My head felt like it would burst, and my eyes burned. I had to get to Dalaran, to Khadgar. He would know what to do. And Jin. I needed Jin with me now.
»Please wait here.« I hurried to the back to quickly pack a few items I might need.
The communication crystal, for example. The communication crystal! Perhaps she still had it with her. It was unlikely, but it was a possibility nonetheless. I frantically searched through my bag, which still lay exactly where I had tossed it. The normalcy of everything here felt surreal. Everything was wrong.
There was the crystal.
I took it in my hand and thought of Teyla. It did not light up. Damn it, she didn’t have it where she was now. I threw it back into the bag and grabbed it.
Back with the others, I asked the small mage for a portal to Zuldazar first.
»I’m not really allowed to, but Queen Talanji will understand in this case.« Her voice was raspy from constant crying. With a small gesture, she opened the portal and stepped inside.
I took a step toward Sabellian.
»You will find her,« he said resolutely, and we embraced.
»Thank you, brother,« I replied, turned, and stepped through the portal.
To be continued …
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