
Stormrider - Teil 44
Professor Whitmoore sah mich über den Rand ihrer Brille hinweg an. »Konzentriert Euch Teyla. Das wird klappen.«
Der arkane Schild, den ich herbeizaubern wollte, sträubte sich nach Kräften, zu erscheinen. Mit geschlossenen Augen und verkniffenem Gesichtsausdruck stand ich da und hatte schon derart viel arkane Magie in meine Hände geleitet, dass sie leuchteten wie zwei Christbaumkugeln. Mehr passierte jedoch nicht. Ich ließ los und das Leuchten verschwand.
»Was mache ich falsch, Professor?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nichts, denke ich. Manchmal braucht die Magie ein paar Versuche, um neue Kanäle zu öffnen, wenn man einen neuen Zauber lernt. Das war bei mir nicht anders. Wenn ihr es dann einmal geschafft habt, bleibt es dauerhaft möglich. Wie beim Beschwören eines Reittieres. Macht eine Pause und versucht es später noch einmal.«
Wahrscheinlich hatte sie recht. Verkniffenheit nützte mir hier nur wenig. Ich setzte mich zurück an den Rand des Unterrichtsraumes und Rodney kam in die Mitte.
Natürlich schaffte er es mühelos, den Schild zu erzeugen. Es machte „Plopp“ und ein Schild umgab ihn, der ein wenig schillerte, als wäre er eine übergroße Seifenblase.
»Sehr schön, Rodney.« sagte die Professorin. »Und nun machen wir etwas völlig neues. Wir werden gemeinsam den Raum schützen. Kommt bitte alle in die Mitte. Auch Ihr, Malia, hopphopp«
Malia stand murrend auf und schlurfte in Begleitung von Sara in die Mitte des Raumes.
»Hebt eure Zauberstäbe und sprecht mir nach, wenn ich es euch sage. Der Spruch lautet „Protectoria“. Auf 3.« sagte sie. Alle hoben die Zauberstäbe.
»1,2,3…« zählte sie.
»Protectoria« riefen alle im Chor.
Die Spitzen unserer Zauberstäbe begannen silbrig zu glühen. Das Glühen wurde immer heller, bis es sich in einem Blitz entlud, der in einem Strahl an die Zimmerdecke sprang. Aus der Mitte des Raumes floss die Energie zu einer Kuppel auseinander, genauso als würde man einen Kuchen mit Zuckerguss übergießen.
»Cool« sagte Nirvana, als wir die Stäbe wieder senkten. Sie lief zum Rand der Kuppel und berührte sie.
Es machte „Bzzt“ und sie bekam einen Schock aus blitzender Energie. Erschreckt zog sie ihre Hand zurück.
»Jetzt haben wir gelernt, wie wir uns selbst einsperren.« rollte Malia mit den Augen. »Wie wunderbar.«
»Nun, wenn ihr meint, dass ihr diesen Zauber nicht brauchen werdet, könnt ihr uns doch sicherlich etwas Vergleichbares vorführen?«, hob Professor Whitmoore eine ihrer Augenbrauen.
»Mmpf.«, machte Malia. »Schildzauber sind sowas von … unwichtig. In Suramar verteidigen wir uns auf andere Art.«
»Ist das so?«, sagte Professor Whitmoore und hob auch noch die zweite Augenbraue. »Warum zeigt Ihr uns nicht, wie genau Ihr euch zu verteidigen gedenkt, wenn ihr angegriffen werdet, Malia?«
Malia sah verächtlich auf Professor Whitmoore hinunter und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das hier ist sowas von gestern. Wir in Suramar verteidigen uns, bevor wir angegriffen werden. Wir greifen zuerst an. Dann brauchen wir eure blöden Schilde nicht.«
»Sei’s drum, dann werdet Ihr ja nichts dagegen haben…« sagte die kleine Professorin, »…wenn ich euch an einen Ort bringe, wo ihr diese Strategie gründlichst studieren könnt.«
Ich sah ihre Handbewegung nur aus dem Augenwinkel. Es machte „Zapp“, Malia löste sich schlagartig in Luft auf. Übrig blieb nur ihr Zauberstab, der klappernd zu Boden fiel.
Mit einem mal schoss mir wieder die Warnung von Alice in den Kopf, dass Professor Whitmoore unwillige Schüler gerne mal auf die zugige Turmspitze teleportierte.
»Wo habt Ihr sie hingebracht?«, wollte Sara mit zittriger Stimme wissen.
»Sie ist oben auf der Turmspitze und denkt über ihre Entscheidung darüber nach, keinen Schild gegen die Kälte zu brauchen.«, sagte Professor Whitmoore trocken. »Und niemand außer mir holt sie dort wieder herunter. Es sei denn, dieser jemand gedenkt, ihr Schicksal zu teilen.«
Ich musste mich gewaltsam zurückhalten, nicht loszuprusten, und drehte mich weg, damit niemand meine spontane Heiterkeit bemerken konnte. Aus dem Augenwinkel sah ich gerade noch, dass Rodney genau das Gleiche tat.
»Hast du das Gesicht von Sara gesehen?«, johlte Rodney nach der Stunde draußen auf dem Balkon des Gemeinschaftsraumes vor Lachen. Ich grinste.
»Wo habt Ihr sie nur hingebracht, Professor?«, grölte er, während Tränen aus seinen Augen liefen und Nirvana und ich hemmungslos kicherten.
Wrathion landete neben uns, wechselte die Gestalt und beobachtete schmunzelnd unseren Heiterkeitsausbruch.
»Mein Herz …«, ich versuchte, mit dem Kichern aufzuhören, wischte mir die tränennassen Wangen trocken und gab ihm einen Kuss. »… schön dich zu sehen.«
Er legte mir seinen schweren Ledermantel um die Schultern, der bei mir so lang war, dass er am Boden schleifte. »Was ist so lustig?«
Rodney erzählte ihm die Geschichte, während er sich immer noch die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte.
»Ahh. Ich hatte mich beim Anflug schon gewundert.« Er zeigte nach oben und hob eine Augenbraue. »Da auf der Turmspitze sitzt eine Elfe und schimpft wie ein Rohrspatz.«
»Mal sehen, wie lange sie da sitzen wird«, sagte Nirvana.
»Alice hat mir erzählt, der Letzte, der Professor Whitmoore geärgert hat, war nach den paar Stunden zu einem Eisklotz gefroren, als sie ihn wieder befreite.«, sagte ich.
»Oh je.« Nirvana verzog ihr Gesicht.
»Kommst du mit?«, lächelte ich und zog ihn mit mir zum Ausgang.
»Immer.«, sagte er.
Wir liefen zusammen die paar Stufen zu meinem Zimmer hoch und ich öffnete die Tür. Draußen wurde es dunkel und ich ging die paar Schritte hinüber zum Nachttisch und entzündete mit einer kleinen Handbewegung meine Laterne.
Er setzte sich auf mein Bett und sah sich um. »Hübsch hast du …«
Weiter kam er nicht. Ich hockte mich rittlings auf seinen Schoß, vergrub meine Hände in seiner Mähne, zog ihn an mich. Unser Kuss war ein wilder, freier, erregender Tanz. Meine Sehnsucht hob ab und raste wie ein verrückt gewordener Drache durch meinen eigenen Himmel.
»Ich kriege nie genug von dir.«, ich atmete schwer, als ich ihn wieder ansah, und sein Blick verwandelte mein Blut in glühende Lava.
»Bekomme ich Nachschlag?«
»Flieg mit mir.« Ich schloss die Augen, und unser Tanz begann von vorn.
Dann wanderten seine Küsse meinen Hals hinunter, bis er an der weichen Stelle angelangt war, wo er mich vor gefühlten Ewigkeiten in der Schule das erste Mal auf diese Art berührt hatte.
»Meine Königin.«, knurrte er in die Mulde an meinem Hals.
Ich stöhnte voller Genuss, als sein Biss kam. Es war ein süßer Schmerz, eine Verheißung auf das, was unweigerlich kommen würde. Ich badete in der überbordenden Flutwelle seines Verlangens wie im siedend heißen Wasser einer Quelle und meine eigene Sehnsucht nach ihm machte mich völlig wahnsinnig.
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 44
Professor Whitmoore looked at me over the rim of her glasses. »Focus, Teyla. This will work.«
The arcane shield I was trying to conjure resisted with all its might. With my eyes closed and a strained expression, I stood there, channeling so much arcane energy into my hands that they glowed like two Christmas ornaments. But nothing more happened. I let go, and the glow disappeared.
»What am I doing wrong, Professor?«
She shook her head. »I don’t think you’re doing anything wrong. Sometimes magic needs a few tries to open new channels when you’re learning a new spell. It was the same for me. Once you’ve managed it, it becomes permanent. Like summoning a mount. Take a break and try again later.«
She was probably right. Straining wouldn’t help. I sat back down at the edge of the classroom, and Rodney stepped into the center.
Of course, he managed to create the shield effortlessly. With a “pop,” a shimmering bubble appeared around him, looking like an oversized soap bubble.
»Very good, Rodney,« said the professor. »And now, we’ll do something entirely new. We’re going to protect the room together. Everyone, come to the center. Yes, you too, Malia, hop to it.«
Malia grumbled as she got up and shuffled to the center of the room, Sara in tow.
»Raise your wands and repeat after me when I tell you. The spell is “Protectoria.” On three,« she said. Everyone raised their wands.
»1, 2, 3…« she counted.
»Protectoria,« we all called out in unison.
The tips of our wands began to glow silver. The glow grew brighter until it released in a flash that shot up to the ceiling. Energy spread from the center of the room, forming a dome, just like icing being poured over a cake.
»Cool,« said Nirvana as we lowered our wands. She walked to the edge of the dome and touched it.
There was a “bzzt” sound, and she got a shock of crackling energy, pulling her hand back in surprise.
»Now we’ve learned how to trap ourselves,« Malia rolled her eyes. »How wonderful.«
»Well, if you think you won’t need this spell, maybe you can show us something comparable?« Professor Whitmoore raised an eyebrow.
»Mmpf,« Malia muttered. »Shield spells are so… pointless. In Suramar, we defend ourselves differently.«
»Is that so?« said Professor Whitmoore, raising her other eyebrow. »Why don’t you show us exactly how you plan to defend yourself when attacked, Malia?«
Malia looked down at Professor Whitmoore with disdain, folding her arms across her chest. »This is so outdated. In Suramar, we defend ourselves before we’re attacked. We strike first. We don’t need your stupid shields.«
»Be that as it may, you surely won’t mind…« the small professor said, »…if I send you somewhere to thoroughly test that strategy.«
I only caught her hand gesture out of the corner of my eye. With a “zap,” Malia instantly vanished into thin air. All that was left was her wand clattering to the floor.
Suddenly, Alice’s warning came rushing back to me, about how Professor Whitmoore liked to teleport unwilling students to the drafty tower top.
»Where did you send her?« Sara asked with a trembling voice.
»She’s up on the tower, reflecting on her choice not to need a shield against the cold,« Professor Whitmoore said dryly. »And no one but me will bring her down. Unless, of course, someone else wants to share her fate.«
I had to fight hard not to burst out laughing and turned away so no one could see my sudden amusement. From the corner of my eye, I saw Rodney doing the same thing.
»Did you see Sara’s face?« Rodney howled with laughter later, outside on the balcony of the common room. I grinned.
»Where did you send her, Professor?« he roared, wiping tears from his eyes while Nirvana and I giggled uncontrollably.
Wrathion landed beside us, shifting form, and watched our outburst with a smirk.
»My love…« I tried to stop giggling, wiping my tear-soaked cheeks dry and giving him a kiss. »… good to see you.«
He wrapped his heavy leather coat around my shoulders, which was so long on me that it trailed on the ground. »What’s so funny?«
Rodney retold the story, still wiping the laughter from his eyes.
»Ahh. I wondered when I was flying in.« He pointed upward and raised an eyebrow. »There’s an elf up on the tower, cursing like a sailor.«
»Let’s see how long she stays there,« Nirvana said.
»Alice told me the last person who angered Professor Whitmoore was frozen solid by the time she brought him down after a few hours,« I said.
»Oh dear,« Nirvana grimaced.
»Coming with me?« I smiled and tugged him toward the exit.
»Always,« he said.
We climbed the few steps to my room, and I opened the door. It was getting dark outside, so I crossed the room to the nightstand and, with a small hand gesture, lit my lantern.
He sat on my bed, looking around. »You’ve made it so ni…«
He didn’t get to finish. I straddled his lap, tangled my hands in his mane, and pulled him close. Our kiss was wild, free, and exhilarating. My longing soared like a mad dragon racing through my own sky.
»I can never get enough of you,« I breathed heavily as I looked into his eyes again, and his gaze turned my blood to molten lava.
»Can I have seconds?«
»Fly with me.« I closed my eyes, and our dance began anew.
His kisses traveled down my neck until he reached the soft spot where he’d first touched me like this what felt like ages ago at school.
»My queen,« he growled into the hollow of my neck.
I moaned with pleasure as his bite came. It was sweet pain, a promise of what was inevitably coming. I reveled in the overwhelming wave of his desire, like soaking in the scalding waters of a spring, and my own longing for him drove me utterly insane.
To be continued …
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