
Stormrider - Teil 43
»Du und überzeugend? Wie kommst du denn darauf?«, grinste ich.
»Lorena bestand darauf, dich jetzt endlich kennenzulernen. ‚Es würde ja gar nicht gehen, dass ich alle Leute dort…‘ – wie genau hatte sie sich ausgedrückt? Ah ja. Sie sagte ‚… es ginge ja gar nicht, dass ich alle Leute mit meinem Gezappel verrückt mache … ‚«
Ich musste lauthals lachen, weil ich mir das bildlich vorstellte.
»Mein Bruder stimmte ihr zu. Deshalb mussten wir heute erst am Thron vorbei.«, grinste er entschuldigend.
»Es ist in Ordnung. Ich mag deine Leute.«, lächelte ich. »Du wirst jetzt wohl öfter mal Besuch bekommen. So weit ist der Weg ja nicht.«
»Du darfst zu mir kommen, wann immer du willst.«, sah er mich liebevoll an.
»Übrigens habe ich unseren Schutzgeist diese Woche getroffen.«
Er hob fragend eine Augenbraue.
»Es gibt ihn. Sein Name ist Har´koa. Er lebt in Zul Drak bei den Drakkari. Er sagte, er hat sich für unseren Schutz entschieden, weil wir ‚eine besondere Konstellation‘ sind.«
»So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht. Ich hatte mit Sabellian darüber gesprochen, aber er wusste nicht, wer unser Schutzgeist ist. Warst du dort ganz allein?«
»Nein. Nirv und Rodney waren bei mir.«
»Sei bitte vorsichtig.«, seufzte er wieder.
»Die Drakkari waren ruhig und haben mir nichts getan.«, sagte ich. »Kein Problem.«
»Das meinte ich weniger. Es ist mir zu Ohren gekommen, dass du mit Ravina zusammengeraten bist.«
»Ach ja, Lady Fallgagn.«, ich machte jetzt genau das gleiche Zitronengesicht, wie Professor Whitmoore letztens. »Sie wollte das Buch aus Karazhan zurück …«
»Und du hättest sie dafür fast gefressen?«, grinste er jetzt.
Ich streckte meine Zunge heraus, so als hätte ich auf ein Stück Seife gebissen. »Bäh. Völlig unbestätigte Gerüchte. Ich sagte ihr, dass ich es nicht mehr habe. Daraufhin ist sie durchgedreht und hat mich beschimpft.«
»Sie war schon immer … schwierig.«, sagte er.
»Die ist mir vollkommen egal. Ihre Probleme ebenfalls.«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass ich ihr nochmals begegnen werde.«
»Khadgar hat die Zusammenarbeit bereits beendet. Es war sowieso nur eine Probeveranstaltung, dass sie für abwesende Lehrkräfte einspringen durfte«, bedeutete er. »Die hat sie nicht bestanden. Dennoch ist sie unberechenbar und sie hat große Kräfte. Also sei bitte vorsichtig.«
Ich versprach ihm, auf der Hut zu sein. »Was machen wir heute noch? Ich hätte da einen Vorschlag. Das Wetter ist so schön … «
Er grinste breit, weil er ohne weitere Worte sofort wusste, was ich wollte, und nahm meine Hand. »Komm.«
Niemals würde ich davon genug bekommen, auf seinem Rücken in diesem Orkan zu sitzen, der in meinen Ohren brüllte. Wir rasten kreuz und quer über die Dracheninseln, stiegen immer wieder über die Wolken und stießen wie ein riesiger schwarzer Raubvogel nach unten. Wir wurden dabei so schnell, dass die Welt unter uns zu einem bunten Mischmasch verschwamm. Im Rausch der Geschwindigkeit brüllten wir zusammen den Sturm an, als wir so schnell unter großen Brücken und Felsbögen durchsausten, dass ich mich fühlte, wie ein abgeschossener Pfeil der sich weigerte, jemals irgendwo einzuschlagen. Mit ihm auf diese Weise zu fliegen war meine Leidenschaft, so wie er meine Leidenschaft war.
Er landete im Westen der Ebenen von Ohn ´ara auf einer kleinen Insel neben einem kleinen, offenstehenden Haus. Nachdem ich abgestiegen war, nahm er meine Hand. »Komm, wir ruhen uns etwas aus.«
Die Luft war geschwängert vom herrlichen Duft riesiger Orchideen, die hier überall wild wuchsen, und das Haus sah so aus, als hätte bis vor kurzem noch jemand hier gewohnt. Er setzte sich auf ein Sofa, was verwaist mitten im Raum stand und klopfte neben sich.
Ich setzte mich und kuschelte mich an ihn.
»Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?«, fragte er seufzend und legte seinen Arm um mich.
Ich sah ihn an und lächelte selig. »Maßlos?«
»Maßlos.«, bestätigte er.
»Maßlos.«, erklärte ich.
»Mein Abendstern.«, murmelte er mit halb geschlossenen Lidern, griff in mein Haar und zog meine Lippen an seine, unwillig auch nur einen Hauch von Distanz zwischen uns zu lassen. Die Hitze, die von ihm ausging, hüllte mich ein wie ein Mantel und ließ mich wohlig erschauern.
Meine Hände erkundeten seinen Rücken, zogen ihn näher, als könnten wir auf diese Weise zu einem einzigen Drachen verschmelzen.
Mein innerer Drache flog berauscht herum, als würde ich wieder gemeinsam mit Rath durch den Himmel rasen. Jeder Gedanke an die Außenwelt verschwand im Nebel. Es gab nur uns, den Herzschlag, der in unseren Ohren dröhnte und unsere Atemzüge, die immer schneller folgten. Als wir schließlich voneinander abließen, lagen wir mit geschlossenen Augen ineinander verschlungen auf dem Sofa und ließen den süßen Klang des Kusses nachhallen.
»Du bist absolut unglaublich«, raunte er. »Es gibt keine Worte in irgendeiner Sprache für das, was du in mir auslöst.«
»Hmmmmmmm, ich versuche es mal mit meiner Sicht der Dinge.«, schnurrte ich genießerisch und schlug die Augen auf, um dieses Lächeln ausgiebig zu betrachten, was ich gerade in seiner Stimme gehört hatte. Und obwohl sein Blick mir verriet, dass er lieber küssen, statt reden wollte, fuhr ich fort.
»Du bist mein Feuerwerk.«, erklärte ich. »Der Höhepunkt meiner Woche ist der Zeitpunkt, wenn du kommst, um mich abzuholen. Würden die Magier von Dalaran sich entschließen, extra zu diesem Anlass freitags ein Feuerwerk zu zünden, könnte es nicht schöner sein, als das Feuerwerk, was ich jeden Freitag am Himmel meiner Gefühle sehe, wenn du endlich wieder bei mir bist.«
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 43
»You? Persuasive? What gave you that idea?« I grinned.
»Lorena insisted on finally meeting you. ‘It just wouldn’t do that I drive everyone crazy there…’ – how did she phrase it exactly? Ah yes. She said, ‘… it wouldn’t do for me to drive everyone mad with my fidgeting…’«
I burst out laughing at the image forming in my mind.
»My brother agreed with her. That’s why we had to stop by the Throne first today.« he grinned apologetically.
»It’s okay. I like your people.« I smiled. »You’ll probably have more visitors now. The way isn’t that far.«
»You can come to me whenever you like.« he looked at me lovingly.
»By the way, I met our guardian spirit this week.«
He raised an eyebrow questioningly.
»He exists. His name is Har’koa. He lives in Zul Drak with the Drakkari. He said he chose to protect us because we’re a ‘special constellation’.«
»I kind of figured as much. I talked to Sabellian about it, but he didn’t know who our guardian spirit was. Were you there all alone?«
»No. Nirv and Rodney were with me.«
»Please be careful.« he sighed again.
»The Drakkari were calm and didn’t harm me.« I said. »No problem.«
»That’s not exactly what I meant. I heard you had a run-in with Ravina.«
»Ah yes, Lady Fallgagn.« I made the same lemon face Professor Whitmoore had made recently. »She wanted the book from Karazhan back…«
»And you almost ate her for it?« he grinned now.
I stuck my tongue out as if I’d bitten into a bar of soap. »Bleh. Completely unconfirmed rumors. I told her I didn’t have it anymore. She flipped out and insulted me.«
»She’s always been… difficult.« he said.
»I couldn’t care less about her. Nor her problems.« I said. »I don’t think I’ll be running into her again.«
»Khadgar has already ended the collaboration. It was just a trial event, allowing her to fill in for absent teachers.« he explained. »She didn’t pass. But she’s still unpredictable, and she’s very powerful. So please be careful.«
I promised him I’d be on guard. »What are we doing for the rest of the day? I have a suggestion. The weather’s so nice…«
He grinned widely because he immediately knew what I wanted, without needing more words, and took my hand. »Come on.«
I would never get enough of sitting on his back, flying through the roaring wind that howled in my ears. We soared across the Dragon Isles, diving above the clouds again and again, then plunging downward like a massive black predator. We sped so fast that the world beneath us blurred into a colorful swirl. In the thrill of speed, we shouted together into the storm as we zoomed under massive bridges and rock arches, feeling like an arrow that refused to ever hit its mark. Flying with him like this was my passion, just as he was my passion.
He landed in the western plains of Ohn’ara on a small island next to a little open house. After I dismounted, he took my hand. »Come on, let’s rest a bit.«
The air was thick with the sweet fragrance of enormous wild orchids that grew everywhere, and the house looked as if someone had only recently been living there. He sat on a sofa that was abandoned in the middle of the room and patted the space next to him.
I sat down and snuggled up against him.
»Do you even know how much I love you?« he asked with a sigh, wrapping his arm around me.
I looked at him and smiled blissfully. »Immeasurably?«
»Immeasurably.« he confirmed.
»Immeasurably.« I declared.
»My evening star.« he murmured, half-closing his eyes as he ran his fingers through my hair, pulling my lips to his, unwilling to leave even the slightest distance between us. The heat radiating from him enveloped me like a cloak, making me shiver with delight.
My hands explored his back, pulling him closer, as if we could merge into one single dragon.
My inner dragon soared in a daze, as if I were flying through the sky with Rath again. Every thought of the outside world vanished into the mist. There was only us, the pounding of our hearts in our ears, and our breaths, coming faster and faster. When we finally pulled apart, we lay intertwined on the sofa with our eyes closed, letting the sweet sound of the kiss linger in the air.
»You are absolutely incredible,« he whispered. »There are no words in any language for what you make me feel.«
»Hmmmm, let me try to explain my side of things,« I purred, opening my eyes to fully enjoy that smile I had just heard in his voice. And although his gaze told me he preferred kissing to talking, I continued.
»You’re my firework.« I explained. »The highlight of my week is when you come to pick me up. If the mages of Dalaran decided to set off fireworks every Friday just for the occasion, it couldn’t be more beautiful than the fireworks I see in the sky of my feelings when you’re finally with me again.«
To be continued …
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