
Stormrider - Teil 38
»Und was machst du jetzt? Ich meine, willst du sie noch mal treffen und es wieder versuchen?« Dem Mann musste doch irgendwie geholfen werden können.
»Ich meine, wenn sie in dem Dorf ist, kannst du doch hingehen und es noch einmal versuchen, sie besser kennenzulernen. Oder?«
»Das würd ich wirklich gern.«, seufzte er »Und glaub nich, dass ich das nich schon versucht hab. Aber sie is weg. Is wohl nur manchmal in dem Dorf. Is echt blöd das ganze.«
Der arme Kerl tat mir leid. Es hatte ihn voll erwischt und er hatte absolut keine Ahnung, wo seine Angebetete steckte. Ich trank mein Ale und überlegte, wie wir ihm helfen könnten, aber mir wollte nichts Vernünftiges einfallen.
»Der Älteste aus dem Dorf da sagte, dass sie sowas wie ein General der Venthyr is. Aber das nützt mir nichts, denn an die Venthyr kommt man als Aussenstehender nich ran.«
Die Venthyr waren eine Art Geheimbund aus den Schattenlanden, zu deren Räumlichkeiten nur die Mitglieder Zutritt hatten. Das machte das Ganze nicht wirklich einfacher.
Wrathion schlug ihm freundschaftlich auf seine Schulter. »Das wird schon. Du wirst ihr bestimmt wieder begegnen. Wenn das dein Schicksal ist, wird es so sein.«
»Aah Mann, ich hab jetzt genug gejammert.«, sagte Jin und grinste wieder. »Lass uns Teyla Zandalar zeigen.«
Wir machten uns auf den Weg.
Die Ferien waren vorüber und mein magischer Alltag hatte mich wieder. Zum Glück war ich jetzt wieder konzentrierter bei der Sache, als es vor den Ferien der Fall gewesen war. Ich ließ die richtigen Bücher hinter mir herfliegen und hatte immer die richtigen Utensilien dabei. Professor Whitmoore nahm mich gleich am ersten Schultag zur Seite und wollte wissen, wie unser Auratharilzauber verlaufen war.
»Wir hatten einen Schneeleoparden.«, sagte ich.»Oder zumindest so was in der Art. Von den glühenden Augen und den Flammen aus dem Maul mal abgesehen«, zuckte ich mit den Schultern.
»Das ist Bemerkenswert.«, sagte sie und wanderte auf ihren winzigen Füßchen im Raum umher. »Sehr Bemerkenswert.«
Auf dem Weg in den nächsten Kurs holten mich Nirvana und Rodney auf der Treppe ein.
»Hey, Rotschopf. Alles gut?«, fragte Rodney.
Ich lächelte. »Ja. Und bei Euch beiden?«
»Ich hab eigentlich die ganzen Ferien nur geübt.« Das war ja klar, dachte ich mir.
»Du bist ein voll langweiliger Streber.«, rollte Nirvana mit den Augen. »Aber hier war auch nichts los. Noch weniger als sonst. Ich ging fast jeden Tag in einer Geisterstadt spazieren.«, seufzte sie. »Ich bin froh, dass ihr alle wieder hier seid und dass es weitergeht. Sonst wäre ich vor lauter Langeweile noch gestorben.«
Rodney lachte. »Besser ein Streber, als ein Geist.«
Wir erreichten den Unterrichtsraum und setzten uns. Es war noch Zeit, bis Professor Simms zum Portalunterricht kommen würde, also erzählte ich beiden von unserem erfolgreichen Auratharilzauber.
»Dieses Wesen kenne ich.«, sagte Rodney begeistert.
»Wie kannst du dieses Wesen kennen? Es war nur eine magische Erscheinung.«
»Nein, das gibt es wirklich.« Er schnappte sich ein Buch aus dem Rudel seiner neben ihm flatternden Bücher. „Magische Wesen und ihre Entsprechungen in der Tierwelt“ las ich auf dem Einband, bevor er es aufschlug und eifrig darin blätterte.
»Hier!«, sagte er, drehte das Buch zu mir und und zeigte auf eine Abbildung.
Ich stutzte. Er hatte tatsächlich Recht. Es handelte sich bei diesem Wesen um Har´koa. Einen Loa, also einer Gottheit der Drakkari, eines Trollstammes, der hier in Nordend lebt. »Das ist schon erstaunlich, das bei euch Beiden gleich eine Gottheit zu eurem Schutz erscheint.«
»Wohl wahr.«, erklärte ich nachdenklich. Ich beschloss, mich in der nächsten Zeit auf die Suche nach diesem seltsamen Loa zu machen, denn der Ort, wo er nach Angabe des Buches verweilte, war gar nicht weit von hier entfernt.
Der Zeitpunkt zu dem Professor Simms erscheinen sollte, kam und ging wieder. Stattdessen kam nach einiger Zeit ausgerechnet Ravina Fallgagn in einer furchtbar intensiven Wolke süßen Parfums in unserem Raum. Schwungvoll riss sie die Tür auf und kam mit dramatischem Gesichtsausdruck auf uns zu. Genau wie das letzte Mal sah sie aus, als sei sie in einen zu perfekten Tuschkasten gefallen und war über und über mit leise klimperndem Silberschmuck behängt, der über ihren dunkellila Roben baumelte.
»Professor Simms ist heute leider krank. Ich werde sie vertreten.«, sagte sie mit dieser scharfkantig hohen Stimme, die ich neulich schon als unangenehm empfunden hatte.
Sie stellte ihr winziges Handtäschchen auf den Lehrertisch, wandte sich uns zu und lächelte gönnerisch.
Na wunderbar. Ausgerechnet diejenige, die einen Korb von meinem Freund bekommen hatte, wollte mir heute Portale erklären. Das konnte ja lustig werden.
Wie es zu erwarten gewesen war, waren Malia und Sara diejenigen, die von ihr mit Lob nur so überschüttet wurden, während ich ihr natürlich nichts gut genug machen konnte, obwohl ich alle Portaltechniken mittlerweile im Schlaf konnte.
Rodney und Nirvana wurden von ihr komplett ignoriert, während sie mich jedes mal mit grimmigem Gesicht anstarrte, wenn sie dachte, ich würde nicht hinsehen. Nach zehn Minuten ersehnte ich bereits das Ende dieser beklagenswerten Stunde, die sich scheinbar endlos hinzog.
Als alle den Raum wieder verließen, hielt sie mich auf.
»Teylagosa, auf ein Wort?« Sie sah mich an und rieb ihre Hände aneinander, so als hätte sie gerade ein lukratives Geschäft abgeschlossen und nicht lediglich eine Unterrichtsstunde beendet.
Niemand nannte mich je bei meinem vollen Namen, also schwante mir nichts Gutes.
»Du hast etwas, was mir gehört. Ich will es zurück.«, erklärte sie forsch und hielt mir ihre offene Hand hin.
»Ich weiß leider nicht, wovon ihr sprecht.«, antwortete ich kühl, blieb stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Oh ich denke schon, dass du weißt, was ich meine.«
Ohne dass ich es bewusst gewollt hätte, wechselte ich in meine größere natürliche Gestalt und sie wich instinktiv einen Schritt zurück.
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 38
»And what are you doing now? I mean, do you want to meet her again and give it another try?« Someone had to be able to help the guy somehow. »I mean, if she’s in the village, you can go there and try again to get to know her better. Right?«
»I’d really love that,« he sighed, »And don’t think I haven’t already tried. But she’s gone. She’s probably only in the village sometimes. This whole thing really sucks.«
I felt sorry for the poor guy. He was totally smitten and had no idea where his beloved was. I drank my ale and thought about how we could help him, but I couldn’t come up with anything reasonable.
»The village elder said that she’s something like a general of the Venthyr. But that doesn’t help me because outsiders can’t get close to the Venthyr.«
The Venthyr were a sort of secret society from the Shadowlands, whose premises were only accessible to members. That didn’t make things any easier.
Wrathion patted him on the shoulder in a friendly manner. »It’ll be alright. You’ll definitely see her again. If it’s your destiny, it’ll happen.«
»Ah man, I’ve complained enough,« Jin said and grinned again. »Let’s show Teyla Zandalar.«
We set off.
The holidays were over, and my magical everyday life had me back. Fortunately, I was now more focused on the task at hand than I had been before the holidays. I made the right books float behind me and always had the right utensils with me. Professor Whitmoore pulled me aside on the very first day of school and wanted to know how our Auratharil spell had gone.
»We had a snow leopard,« I said. »Or at least something like that. Aside from the glowing eyes and flames coming out of its mouth,« I shrugged.
»That is remarkable,« she said, wandering around the room on her tiny feet. »Very remarkable.«
On the way to the next class, Nirvana and Rodney caught up with me on the stairs.
»Hey, redhead. Everything good?« Rodney asked.
I smiled. »Yeah. And you two?«
»I pretty much practiced all vacation.« That was typical, I thought.
»You’re such a boring nerd,« Nirvana rolled her eyes. »But there was nothing going on here either. Even less than usual. I was almost every day walking through a ghost town,« she sighed. »I’m glad you’re all back and things are moving forward again. Otherwise, I would have died of boredom.«
Rodney laughed. »Better a nerd than a ghost.«
We reached the classroom and sat down. There was still time before Professor Simms would come for portal class, so I told them about our successful Auratharil spell.
»I know that creature,« Rodney said excitedly.
»How can you know that creature? It was just a magical apparition.«
»No, it really exists.« He grabbed a book from the pile of books fluttering around him. “Magical Creatures and Their Equivalents in the Animal World,” I read on the cover before he opened it and eagerly flipped through it.
»Here!« he said, turning the book to me and pointing to an illustration.
I was taken aback. He was actually right. The creature was Har’koa. A loa, which is a deity of the Drakkari, a troll tribe that lives here in Northrend. »It’s pretty amazing that a deity would show up to protect both of you.«
»Indeed,« I said thoughtfully. I decided to look for this strange loa in the near future because the place where it resided according to the book wasn’t far from here.
The time for Professor Simms to appear came and went. Instead, after a while, none other than Ravina Fallgagn walked into our room, enveloped in an awfully intense cloud of sweet perfume. She swung the door open dramatically and walked towards us with a theatrical expression on her face. Just like the last time, she looked like she had fallen into a too-perfect paint box and was covered head to toe in softly jingling silver jewelry hanging over her dark purple robes.
»Professor Simms is unfortunately sick today. I’ll be substituting for her,« she said with that sharply high-pitched voice that I had already found unpleasant the other day.
She placed her tiny handbag on the teacher’s desk, turned to us, and smiled condescendingly.
Great. Of all people, the one who had been rejected by my boyfriend was going to teach me about portals today. This was going to be fun.
As expected, Malia and Sara were the ones she showered with praise, while nothing I did was good enough for her, even though I could do all the portal techniques in my sleep by now.
Rodney and Nirvana were completely ignored by her, while she stared at me grimly every time she thought I wasn’t looking. After ten minutes, I was already longing for the end of this miserable class, which seemed to drag on endlessly.
When everyone else left the room, she stopped me.
»Teylagosa, a word?« She looked at me and rubbed her hands together, as if she had just closed a lucrative deal and not merely finished a lesson.
No one ever called me by my full name, so I had a bad feeling.
»You have something that belongs to me. I want it back,« she demanded forcefully and held out her open hand.
»I’m afraid I don’t know what you’re talking about,« I replied coolly, staying put and crossing my arms over my chest.
»Oh, I think you do know what I mean.«
Without consciously intending to, I shifted into my larger natural form, and she instinctively took a step back.
To be continued …
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