Stormrider - Teil 16

Anschließend sollte es für alle Anwesenden hinunter zum Essen gehen, denn der eigentliche Unterricht würde für uns neue Schüler erst morgen beginnen. Die ganze Schar stieg also in einer laut plappernden, ewig langgezogenen Gesellschaft die Wendeltreppen bis in den Speisesaal hinunter.
Dort erwarteten uns wahre Leckereien. Es gab Torten in vielen Variationen und Desserts für jeden Geschmack. Und für die, die lieber etwas Herzhaftes mochten, gab es den typischen Dalaraner Wildschweinbraten mit Klößen und Rotkraut und Soße.
Es roch einfach herrlich und mein Magen quittierte das mit einem lauten Knurren. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig ich inzwischen war, und freute mich auf das Essen.
Susi war so plötzlich wieder da, wie sie vorhin verschwunden war, und redete wie ein Wasserfall auf Alice ein. »Weißt du, in der letzten Sekunde war ich mir absolut nicht sicher, ob wir die Dinger zum Drehen kriegen … «
Sie war unter den Schülern gewesen, die bei der Vorführung mitgemacht hatten, das wurde mir klar, als ich sie erneut sah, denn sie alle hatten diese silbrig schimmernden Umhänge und großen Spitzhüte getragen, die ich jetzt an Susi bemerkte.
»Eure Vorführung war super!«, sagte ich zu ihr »Absolute Spitzenklasse!«
Ich sah ihr an, dass sie mein Lob freute. Sie strahlte über das ganze Gesicht, »Vielen Dank, Teyla. Das freut mich sehr. Es war … anspruchsvoll aber wir haben die ganze Zeit geübt wie die Verrückten.«
Ich lächelte Susi an, machte noch einen Daumen nach oben und überließ die beiden dann ihrem Gespräch, denn ich hatte jetzt einen Riesenhunger und meine Füße trugen mich fast schon von allein in Richtung Buffet.

Mit einem großen Teller voller Braten und einem Eisbecher für den Nachtisch kehrte ich zu Nirvana und Rodney zurück, die schon gegessen hatten und immer noch abwechselnd von der Vorführung schwärmten. Ich genoss es, einfach nur essen und zuhören zu können und holte mir sogar noch einen Nachschlag. Mit dem gemeinsamen Essen war die heutige Veranstaltung offiziell beendet und ich war von den vielen Eindrücken ziemlich geschafft. Ich verabschiedete mich von der kleinen Gruppe und stieg die vielen Stufen nach oben in unser Zimmer. Sobald ich lag, schlief ich fast sofort ein.
Nicht mal als Alice später ins Zimmer kam, wurde ich wach.

»Aufwachen, du Schlafmütze!« Ich öffnete die Augen und blickte auf Alice, die schon fix und fertig dasaß und wieder mal ein dickes Buch in den Händen hielt.
»Guten Morgen.«, ich musste blinzeln, weil es sehr hell war. »Wie viel Zeit habe ich?« Ich setzte mich im Bett auf. Die Sonne schien durch das Fenster herein, der erste Schultag schien also auch ein schöner Tag zu werden.
»Du hast eine halbe Stunde, dann erwartet dich Professor Whitmoore unten.«
Ich sprang aus dem Bett und flitzte ins Bad. Als ich wieder hinauskam, las Alice immer noch. Meine Schülerrobe hatte ich mir gestern schon an das Fußende meines Bettes gelegt. Ich schlüpfte hinein und bürstete meine Haare, dann flocht ich sie zu meinem obligatorischen Zopf. »Welche Bücher brauche ich?«
Sie sah auf »Heute brauchst du noch keins davon. Das wird heute eher eine Einführung in alle Kurse, die du hast, als dass es schon richtiger Unterricht ist.«
»Okay, gut.« Eine Sache weniger, die ich bedenken musste. Ich machte schnell mein Bett, dann setzte ich mich. »Wie lange habt ihr gestern noch gemacht?«, fragte ich sie.
»Oh, du hast nicht sehr viel verpasst. George hat sich gestern, kurz nachdem du weg warst in die Mitte des Speisesaals gestellt und wollte gerade wieder eins seiner Gedichte vortragen, ‚zur Feier des Tages‘ wie er es nannte, als plötzlich alle irgendetwas anderes vorhatten und fluchtartig den Raum verließen.«
»Ein paar der Neuen blieben noch sitzen, überlegten es sich dann aber doch sehr schnell anders.« Sie wirkte amüsiert. »Susi und ich saßen dann noch eine Weile im Gemeinschaftsraum zusammen, aber alle Neuen waren schon in ihre Zimmer verschwunden, es war wohl alles zu aufregend gestern.«

Zwanzig Minuten nach acht schloss ich unsere Zimmertür ab und wir machten uns auf den Weg nach unten. Alice verabschiedete sich auf halbem Wege und ging in ihren Unterricht. Am Fuß der Treppe warteten bereits zwei Schülerinnen, die ich nicht kannte zusammen mit Nirvana und Professor Whitmoore.
»Guten Morgen.«, grüßte ich in die Runde und die anderen nickten mir zu.
»Teylagosa Stormrider nicht wahr?«, fragte mich die kleine Professorin.
»Bitte sagen sie Teyla zu mir, Professor Whitmoore« bat ich und sie nickte mir zu.
Sie machte mit ihrem Stift einen kleinen Haken hinter meinen Namen auf der Liste, die sie in der Hand hielt. »Sehr gut. Dann warten wir jetzt nur noch auf …«, sie schaute noch einmal auf ihren Zettel, »Mr. Levin.«

Ich sah mich neugierig um. Im Raum warteten noch mehrere kleine Grüppchen neuer Schüler und Lehrer. Nach einigen Minuten kam ein gut gelaunter Rodney die Treppe heruntergesprungen.
»Mr. Levin, nehme ich an?« Er nickte und gesellte sich zu uns. »Wunderbar.«, piepste sie sichtbar zufrieden, »Wenn Ihr mir jetzt bitte folgen wollt.« Unsere kleine Gruppe betrat nacheinander einen der kreisrunden Unterrichtsräume und Professor Whitmoore bat uns, Platz zu nehmen. »Ich begrüße Euch!«, sagte sie fröhlich und sah uns einer nach dem anderen mit einem warmherzigen Blick an. »In diesem Kurs werden wir zusammen die Grundlagen jedes magischen Arbeitens erarbeiten. Wir beginnen, indem Ihr jeder einen dieser arkanen Fokuskristalle in die Hand nehmt … « Sie hatte einen kleinen Samtbeutel in der Hand, aus dem sich jetzt jeder einen der mir schon bekannten arkanen Kristalle nahm. Professor Whitmoore ging von Schüler zu Schüler und überprüfte die Durchführung der Übung, die ich bereits kannte. »Sehr schön, Teyla.«, sagte sie, als sie mein Ergebnis sah.

Fortsetzung folgt …

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Stormrider - Part 16

Afterward, everyone was to go down for dinner, as the actual classes for us new students would not begin until tomorrow. The entire crowd descended the spiral stairs in a long, loudly chattering line to the dining hall.
There, true delicacies awaited us. There were cakes in many variations and desserts for every taste. And for those who preferred something savory, there was the typical Dalaran wild boar roast with dumplings, red cabbage, and gravy.
It smelled simply wonderful, and my stomach responded with a loud growl. I hadn’t realized how hungry I was and eagerly looked forward to the meal.
Susi reappeared just as suddenly as she had disappeared earlier, chatting away to Alice like a waterfall. »You know, at the last second, I wasn’t sure if we’d get those things to spin…«
She had been among the students who had performed, I realized now, as they all wore those shimmering silver cloaks and tall pointed hats that I now noticed on Susi.
»Your performance was amazing!« I told her, »Absolutely top-notch!«
I could see she was pleased by my compliment. She beamed. »Thank you so much, Teyla. That means a lot. It was… challenging, but we practiced like crazy.«
I smiled at Susi, gave a thumbs up, and then left the two to their conversation, as I was starving, and my feet carried me almost automatically towards the buffet.

With a large plate of roast and a sundae for dessert, I returned to Nirvana and Rodney, who had already eaten and were still alternating between praising the performance. I enjoyed just eating and listening and even went back for seconds. With the communal meal, the day’s event officially ended, and I was quite exhausted from all the new impressions. I said goodbye to the small group and climbed the many steps back to our room. As soon as I lay down, I fell asleep almost immediately.
I didn’t even wake up when Alice came into the room later.

»Wake up, sleepyhead!« I opened my eyes and looked at Alice, who was already dressed and sitting with a thick book in her hands.
»Good morning.« I had to blink because it was very bright. »How much time do I have?« I sat up in bed. The sun was shining through the window, so the first school day was going to be a nice day.
»You have half an hour, then Professor Whitmoore is expecting you downstairs.«
I jumped out of bed and dashed to the bathroom. When I came out again, Alice was still reading. I had already laid out my student robe at the foot of my bed yesterday. I slipped into it and brushed my hair, then braided it into my usual thick braid. »Which books do I need?«
She looked up. »You don’t need any today. Today’s just an introduction to all your courses, rather than actual classes.«
»Okay, good.« One less thing to worry about. I quickly made my bed, then sat down. »How long did you stay up last night?« I asked her.
»Oh, you didn’t miss much. George got up in the middle of the dining hall shortly after you left and was about to recite one of his poems ‘to celebrate the day,’ as he called it, when suddenly everyone had something else to do and left the room in a hurry.«
»A few of the new students stayed for a moment, but they quickly reconsidered.« She looked amused. »Susi and I then sat in the common room for a while, but all the new ones had already disappeared into their rooms; it was probably all too exciting yesterday.«

Twenty minutes after eight, I locked our room door, and we headed downstairs. Alice said goodbye halfway and went to her class. At the bottom of the stairs, two students I didn’t know were already waiting with Nirvana and Professor Whitmoore.
»Good morning,« I greeted the group, and they nodded back.
»Teylagosa Stormrider, right?« the small professor asked me.
»Please call me Teyla, Professor Whitmoore,« I requested, and she nodded.
She made a small check mark next to my name on the list she was holding. »Very well. Now we’re just waiting for …« she looked at her list again, »Mr. Levin.«

I looked around curiously. Several small groups of new students and teachers were still waiting in the room. After a few minutes, a cheerful Rodney came bounding down the stairs.
»Mr. Levin, I presume?« He nodded and joined us. »Wonderful,« she said, visibly pleased, »If you would all please follow me.« Our small group entered one of the circular classrooms, and Professor Whitmoore asked us to take a seat. »I welcome you!« she said cheerfully, looking at each of us with a warm smile. »In this course, we will work together on the basics of all magical practices. We will begin by each of you taking one of these arcane focus crystals in your hand…« She held a small velvet bag from which each of us took one of the arcane crystals I was already familiar with. Professor Whitmoore went from student to student, checking the execution of the exercise I already knew. »Very good, Teyla,« she said when she saw my result.

 

To be continued …

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