Teyla practices magic in her garden

Stormrider - Teil 10

Der Tag mit Alice war wieder vergangen wie im Flug und als ich wieder im kalten Wind auf meinem Drachen in Richtung Heimat saß, wurde mir erst so richtig bewusst, wie gern ich sie mochte. Ich schloss normalerweise nicht allzu schnell Freundschaften, aber mit Alice war das von Beginn an anders gewesen Ich fühlte mich immer noch beschwingt von den heutigen Erlebnissen, als ich zu Hause ankam.
Oma war noch auf, bester Stimmung und kam mir entgegen. »Ich gehe mal davon aus, ihr zwei hattet viel Spaß?« Sie schob mich in die Küche und machte uns Tee.
»Jede Menge!« Ich lächelte beim Gedanken an Alice und die Schule. »Alice hat mir die ganze Schule gezeigt und es ist einfach … wundervoll dort. Oder wahrscheinlich wäre zauberhaft eher die treffende Bezeichnung.« Ich geriet ins Schwärmen und Oma setzte sich mit zwei Tassen dampfendem Tee zu mir an den Tisch.
Im Kamin sorgte ein Feuer mit gemütlichem Knistern für wohlige Wärme. Ich holte meinen neuerworbenen Zauberstab aus meiner Manteltasche und legte ihn auf den Tisch. Dann erzählte ich ihr von den Schülern mit den fliegenden Büchern und jetzt musste selbst Oma kichern.
Der ganze Tag sprudelte aus mir heraus und ich hörte erst auf, zu erzählen, als ich ihr lang und breit von allem berichtet hatte, was mir heute begegnet war. Als ich geendet hatte, musste ich gähnen. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie müde ich mittlerweile war.

Oma hatte auch Neuigkeiten: »Fiona und Sam kommen schon übermorgen!« Dann mussten die zwei wirklich neugierig sein, denn bis zu meiner Einschulung waren es noch ganze zwei Wochen.
Ich freute mich darauf, meine Eltern so bald wiederzusehen, und nahm mir fest vor, die Zeit bis sie kamen noch mit ausgiebigem Üben zu verbringen. Denn wenn Fiona und Sam erst einmal hier wären, würde ich dafür kaum noch Zeit finden.
Meine quirlige Mutter und mein ruhiger Vater würden mich kaum mehrere Stunden am Tag entbehren können. Ich schätzte, dass Mama noch aufgeregter sein würde als ich, was die ganze Sache mit meiner Ausbildung in Dalaran anging. Das Klischee eines gackernden herumflatternden Huhns entsprach ihr recht gut, dachte ich mir amüsiert.
Es war bereits spät geworden und ich umarmte Oma kurz. »Gute Nacht, du Liebe, ich gehe schlafen«
»Gute Nacht, mein Schätzchen, schlaf gut.«
Ich stieg die Treppe hoch in mein Zimmer und schloss die Tür. Kurze Zeit später lag ich im Bett und ließ den Tag noch mal Revue passieren. Bei dem, was Alice über meinen Traum und Omas Prognose gesagt hatte, blieb ich hängen.
Es war nicht so, dass ich es generell ausschloss, irgendwann auf jemanden zu treffen, der für meine Gefährtenschaft in Frage kam. Irgendwann. Später.
Wenn ich älter und mit meinem Studium fertig sein würde. Nur jetzt würde mir das gar nicht passen. Ich hatte andere Dinge im Kopf und wollte mich nur mit der Magie beschäftigen.
Mit dem Gedanken, dass keine Gefahr bestehen würde, so lange ich im drachenfreien Dalaran bleiben würde, schlief ich ein und hatte eine traumlose erholsame Nacht.

Die Sonne weckte mich schon früh. Ich ging die knarzende Treppe nach unten und wollte schnell mein Frühstück hinter mich bringen, damit ich mehr Zeit zum Üben haben würde. Wie immer stand alles für mich vorbereitet da.
Oma selbst war schon draußen im Sonnenschein und folgte ihrer Leidenschaft, der Pflege ihres Gartens.
Heute wollte ich mich den Feuerzaubern widmen. Nach dem Essen schnappte ich mir die Decke und ging nach draußen. Nachdem ich mir meinen Platz auf der Wiese eingerichtet hatte, sammelte ich einige Blätter unter unserem Baum ein, die ich verwenden wollte. Dann fiel mir ein, dass ich ja keine Löcher in meine Decke brennen wollte, und ich marschierte zurück ins Haus um unsere große Feuerschale zu holen.

Das Kanalisieren der Energie durch den Feuerfokuskristall fühlte sich vollkommen anders an, als es beim Frostkristall gewesen war. Als ich mich konzentrierte, passierte erst mal lange Zeit gar nichts, dann wurde das Blatt mit einem lauten Knall zu einem Feuerball und verwandelte sich anschließend in ein Häufchen Asche auf dem Grunde meiner Feuerschale.
Alice hatte mich schon vorgewarnt, dass es so laufen würde, so lange ich noch ungeübt war. Also war ich nicht überrascht. Ich übte es immer wieder und verwandelte jede Menge Laub auf diese Weise in Asche.
Oma, die in meiner Nähe ihre Blumen goss, zuckte bei jedem Knall zusammen. »Bist du dir sicher, dass du das richtig machst?«, schaute sie zweifelnd auf den immer größer werdenden Haufen qualmender Asche in der Feuerschale.
»Nicht wirklich.«, grinste ich zurück, als das nächste Blatt explodierte. Ich hatte jetzt langsam auch genug von dem Geknalle und dem ganzen Qualm und brauchte dringend eine Pause. Danach würde ich sehen, wie es mit dem Arkankristall funktionieren würde, ich hatte die arme Oma für heute genug erschreckt.
Drinnen gab es frisch aufgebrühten Kaffee und Anelias berühmte Rosinenküchlein, die sie immer dann backte, wenn sich meine Eltern ankündigten. Ich stibitzte mir zwei Stück vom Backblech und setzte mich bewaffnet mit einem Becher Kaffee im Wohnzimmer aufs Sofa.

Oma kam herein und leistete mir Gesellschaft.
»Wann kommen die beiden Morgen?«, wollte ich wissen.
»Oh ich glaube, sie werden recht früh hier sein.«, seufzte sie lächelnd.
Ich stutzte, das sah meinen Eltern, die beide echte Nachteulen waren, die nie vor Mitternacht schlafen gingen nun wirklich so gar nicht ähnlich. Wie lange sie bleiben würden, musste ich nicht fragen, denn das wusste ich schon: mindestens bis zu meiner Eröffnungsfeier in der Schule.
Ich hatte gehofft, den morgigen Vormittag noch für meine Übungen zur Verfügung zu haben, aber das konnte ich wohl vergessen.
»Ich dachte, sie stecken bis über beide Ohren in Uldum in Ausgrabungen?«
Oma sah jetzt amüsiert aus »Meinst du nicht, dass es da gerade etwas Wichtigeres für sie gibt?«
»Hmpff« machte ich, zuckte mit den Schultern und kaute weiter an meinem Stück Rosinenkuchen.
»Wie ich sie kenne, überlegt deine Mutter jetzt schon, was sie zu deiner Einschulungszeremonie anziehen soll«, rollte Oma mit den Augen und schmunzelte.
Gut, dass sich mir diese Frage erst gar nicht stellen würde, denn wir Schüler hatten bereits zur Einschulung eine verpflichtende Kleiderordnung einzuhalten. Ein Glück, dass es so war, denn sonst hätte mich Mama garantiert noch nach Valdrakken zum Einkaufen verschleppt. Und das war nun wirklich das Letzte, wonach mir jetzt noch einmal der Sinn stand.

 

Fortsetzung folgt …

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Stormrider - Part 10

The day with Alice had flown by again, and as I sat in the cold wind on my dragon heading home, I realized just how much I liked her. Normally, I didn’t make friends too quickly, but it had been different with Alice from the start. I still felt buoyant from today’s experiences when I arrived home.
Grandma was still up, in great spirits, and came to meet me. »I assume you two had a lot of fun?« She pushed me into the kitchen and made us tea.
»Loads!« I smiled at the thought of Alice and the school. »Alice showed me the whole school, and it’s simply … wonderful. Or magical would probably be a more fitting term.« I gushed, and Grandma sat down at the table with two cups of steaming tea.
A fire in the fireplace crackled cozily, providing a comforting warmth. I pulled my newly acquired wand from my coat pocket and laid it on the table. Then I told her about the students with the flying books, and even Grandma had to giggle.
The entire day poured out of me, and I didn’t stop talking until I had told her everything that had happened. When I finally finished, I yawned. I hadn’t realized how tired I had become.

Grandma also had news: »Fiona and Sam are coming the day after tomorrow!« They must be really curious, because it was still a full two weeks until my enrollment.
I was looking forward to seeing my parents again so soon and resolved to spend the time practicing thoroughly until they arrived. Because once Fiona and Sam were here, I would hardly find time for that.
My lively mother and my quiet father wouldn’t be able to spare me for several hours a day. I guessed that Mom would be even more excited than I was about my training in Dalaran. The cliché of a clucking, flapping hen suited her quite well, I thought amusedly.
It was already late, and I hugged Grandma briefly. »Good night, dear, I’m going to bed.«
»Good night, my darling, sleep well.«
I climbed the stairs to my room and closed the door. Shortly thereafter, I was in bed, reflecting on the day. I lingered on what Alice had said about my dream and Grandma’s prediction.
It wasn’t that I entirely dismissed the idea of meeting someone suitable for companionship. Eventually. Later.
When I was older and had finished my studies. But right now, it wouldn’t suit me at all. I had other things on my mind and wanted to focus solely on magic.
With the thought that there would be no danger of this happening as long as I stayed in dragon-free Dalaran, I fell asleep and had a dreamless, restful night.

The sun woke me early. I went down the creaky stairs, eager to finish my breakfast quickly so I would have more time to practice. As always, everything was prepared for me.
Grandma was already outside in the sunshine, tending to her garden, her passion.
Today, I wanted to focus on fire spells. After eating, I grabbed a blanket and went outside. Once I had set up my spot on the lawn, I gathered some leaves under our tree to use. Then I realized I didn’t want to burn holes in my blanket and marched back inside to get our large fire bowl.

Channeling energy through the fire focus crystal felt completely different than with the frost crystal. When I concentrated, nothing happened for a long time, then the leaf turned into a fireball with a loud bang and became a pile of ash at the bottom of my fire bowl.
Alice had warned me that it would go like this as long as I was still unpracticed. So, I wasn’t surprised. I kept practicing, turning many leaves into ash this way.
Grandma, who was watering her flowers nearby, flinched at each bang. »Are you sure you’re doing that right?« she asked, looking doubtfully at the growing pile of smoldering ash in the fire bowl.
»Not really,« I grinned back as the next leaf exploded. I had had enough of the banging and all the smoke and needed a break. Afterward, I would see how it worked with the arcane crystal; I had scared poor Grandma enough for today.
Inside, there was freshly brewed coffee and Anelia’s famous raisin cookies, which she always baked when my parents were coming. I snagged two off the baking sheet and sat on the sofa in the living room with a cup of coffee.

Grandma came in and kept me company.
»When are they coming tomorrow?« I wanted to know.
»Oh, I think they’ll be here quite early,« she sighed, smiling.
I was surprised; my parents were real night owls who never went to bed before midnight. How long they would stay I didn’t need to ask, because I already knew: at least until my school’s opening ceremony.
I had hoped to have the morning tomorrow still available for my exercises, but that seemed unlikely now.
»I thought they were knee-deep in excavations in Uldum?«
Grandma looked amused now. »Don’t you think there’s something more important to them right now?«
»Hmpff,« I said, shrugging and munching on my piece of raisin cake.
»Knowing your mother, she’s probably already thinking about what to wear for your enrollment ceremony,« Grandma rolled her eyes and smirked.
It was good that I wouldn’t have to worry about that, as we students had a mandatory dress code for the enrollment. Luckily, because otherwise, Mom would certainly drag me to Valdrakken to shop. And that was the last thing I wanted to do right now.

 

To be continued …

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