Stormrider - Teil 110

»… genau wie so viele andere, die lieber in der Vergessenheit geblieben wären. Wenn es euch nichts ausmacht, euch ein bisschen zu gruseln, dann kommt und schaut euch das an. Wir haben in der Mitte der Außenstelle Portale in alle Himmelsrichtungen geöffnet, um immer schnell am Ort des Geschehens sein zu können …«
»Ach du liebes Bisschen! Es ist doch noch gar nicht Halloween. Geister … das ist mal echt schräg. Was meinst du? Fliegen wir morgen mal hin und sehen uns den ‚Spuk‘ an?«
»Ich finde es zwar etwas befremdlich, meiner durchgeknallten Tante zu begegnen – auch wenn sie nur eine Erinnerung ist – aber, ja. Wir fliegen hin. Und sei es nur, um Khadgar endlich mal wieder sehen zu können.«, nickte er.
Ich kuschelte mich auf unserem Sofa rücklings an ihn und zog eine warme Decke über unsere Füße.
»Bist du müde, mein Abendstern?«
»Ein bisschen. Aber es geht noch.«, gähnte ich.
Seine warmen Hände fanden unter der Decke meinen inzwischen schon ein bisschen mehr gerundeten Bauch und streichelten ihn. »Hmm …«, machte er, als er die weiche Stelle auf meiner Schulter fand und küsste. »Bist du sicher? Du könntest dich ausstrecken und ich könnte dir ein wenig beim … Einschlafen helfen.«
»Wie könnte ich einer solchen Verlockung widerstehen?«, schnurrte ich lächelnd, stand auf und zog ihn mit mir in Richtung Bett.

Die Außenstelle. Seit meinem unfreiwilligen Ausflug in Suramars Vergangenheit hatten wir keinen Fuß mehr in das zweite Dalaran gesetzt.
Khadgar und Jaina hatten alles herbeigerufen, was zum Kämpfen imstande war, und somit war es nicht verwunderlich, dass wir uns durch einen ganzen Trupp Leute schlängeln mussten, bevor wir unseren Freund schließlich sehr beschäftigt inmitten Dalarans zentralem Turm vorfanden.
Er blickte von einem Stapel Papiere auf, als wir näher an ihn herantraten, und ein Strahlen erschien auf seinem Gesicht. »Meine Lieben! Ich freue mich, euch zu sehen. Lasst euch drücken.«, begrüßte er uns stürmisch, während man uns von allen Seiten anstarrte.
»Hier ist ja der Bär los.«, staunte ich, nachdem ich mich umgesehen hatte.
»Ich habe keine Ahnung, warum das passiert.«, seufzte Khadgar. »Das alles hat angefangen, nachdem Jaina und ich diesen ‚Gesang‘ hörten. Und jetzt will es nicht mehr aufhören, dass uns diese Erinnerungen heimsuchen. Geht hin und seht euch das an. Es ist total verrückt.« Der nächste Abenteurer, der helfen wollte, stand bereits vor ihm und Khadgar drückte ihm geistesabwesend einen Zettel in die Hand. »Ich habe seit Tagen kaum geschlafen. Ich würde wirklich gern bald in die Schule zurückkehren, aber das wird wohl erst mal nichts.«
Das nächste Portal öffnete sich und wir liefen mit einem Trupp Leute hindurch. Wo wir gelandet waren, wurde uns schlagartig klar, als wir uns umsahen: Das Gebiet, in dem Rath´s Tante Onyxia gelebt hatte.
Wir wechselten unsere Gestalt und hoben vom Boden ab. Khadgar hatte nicht übertrieben: Das ganze Land war voll mit durchscheinenden Geistern, die überaus angriffslustig waren. Als wir den ehemaligen Wohnort von Tante Onyxia erreichten, sahen wir sie: Der überlebensgroße durchscheinende Geist der Drachin hielt ihre stumme Wacht direkt vor ihrem alten Hort. Und sie sah dabei auch noch genau so grimmig aus, wie sie uns beschrieben worden war. Wir zogen ein paar Kreise über dem Gebiet und beobachteten, wie die Helden die Geister besiegten. Nur damit sie ein paar Stunden später an genau der gleichen Stelle wieder erscheinen würden. Es war wie ein Kampf gegen Windmühlen. Sinnlos. Wir kehrten zu Khadgar zurück.
»Wie lange wollt ihr das noch machen?«, wollten wir wissen. »Es ist vollkommen fruchtlos. Die Geister kommen immer wieder zurück.«
Er zuckte hilflos mit den Schultern. »So lange es passiert. Wir können die Anwohner nicht völlig schutzlos zurücklassen. Kommt mit, ich brauche eine kleine Pause.« Er nickte einem Kollegen zu, der Khadgars Platz einnahm und führte uns in einen kleineren Nebenraum, wo er sich sichtlich erschöpft auf ein kleines Sofa fallen ließ.
»Das geht nun schon zwei Wochen so und es ist kein Ende absehbar.«, seufzte er. »Ich vermisse mein geruhsames Leben an der Schule und ich vermisse die gemeinsamen Abende mit euch beiden.«, lächelte er.
Wir beide zogen uns Stühle heran und setzten uns zu ihm. »Aber … wie soll das weitergehen? Ihr könnt doch nicht bis an das Ende aller Tage Geister jagen?«, fragte mein Liebster unseren müden Freund.
»Ganz ehrlich? Ich habe absolut keine Ahnung. Jaina und ich haben das Gefühl, dass das hier erst das Vorspiel ist. Wovon? Wer weiß …«

Eine ganze Stunde saßen wir bei unserem Freund und ließen uns bei einer Tasse Tee davon berichten, was bis jetzt geschehen war. Im Dracarys wollte Wrathion mich nur ungern kämpfen lassen und davon, mich zu Hause allein zurückzulassen, wollte er absolut nichts hören, also blieb uns nichts, als Khadgar und seinem Team viel Glück zu wünschen und nachdenklich nach Hause zurückzukehren. Wohin das alles noch führen sollte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht.

Fortsetzung folgt …

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Stormrider - Part 110

»… just like so many others who would’ve preferred to stay forgotten. If you don’t mind getting a bit spooked, come and have a look. We’ve opened portals in all directions at the center of the outpost, so we can quickly get to wherever things are happening…«
»Oh dear! It’s not even Halloween yet. Ghosts… now that’s just weird. What do you think? Shall we fly over tomorrow and check out this ›haunting‹?«
»It does feel a bit strange to meet my insane aunt—even if she’s only a memory—but yes. Let’s go. If only to finally see Khadgar again,« he nodded.

I curled up against him on our sofa, pulling a warm blanket over our feet.
»Are you tired, my evening star?«
»A little. But I’m still holding on,« I yawned.
His warm hands found their way under the blanket to my now slightly more rounded belly and gently stroked it. »Hmm…« he hummed as he kissed the soft spot on my shoulder. »Are you sure? You could stretch out, and I could… help you fall asleep a little.«
»How could I resist such temptation?« I purred with a smile, got up, and pulled him with me toward the bed.

The Outpost. Since my involuntary trip into Suramar’s past, we hadn’t set foot in the second Dalaran again.
Khadgar and Jaina had summoned everyone capable of fighting, and so it wasn’t surprising that we had to weave our way through a whole group of people before we finally found our friend, busy as ever, in the central tower of Dalaran.
He looked up from a stack of papers as we approached, and a big smile spread across his face. »My dears! I’m so happy to see you. Come here and give me a hug,« he greeted us enthusiastically, while everyone around us stared.

»Wow, this place is buzzing,« I said in amazement after looking around.
»I have no idea why this is happening,« Khadgar sighed. »It all started when Jaina and I heard this ›song‹. And now, the memories just won’t stop haunting us. Go and see for yourselves. It’s completely insane.«
The next adventurer already stood before him, eager to help, and Khadgar absentmindedly handed him a slip of paper. »I’ve barely slept in days. I’d love to go back to the school, but that seems unlikely for now.«

The next portal opened, and we walked through it with a group of others. Where we had landed became instantly clear as we looked around: the area where Wrath’s aunt Onyxia had once lived.
We changed form and took to the skies. Khadgar hadn’t exaggerated: the entire land was full of translucent ghosts—and they were extremely aggressive. When we reached Onyxia’s former lair, we saw her: the towering translucent spirit of the dragoness stood silently guard in front of her old lair. And she looked just as grim as we had heard in the stories.
We circled the area, watching heroes fight the spirits—only for them to reappear hours later in the same spot. It was like fighting windmills. Hopeless.
We returned to Khadgar.

»How long do you plan to keep this up?« we asked. »It’s completely pointless. The ghosts just keep coming back.«
He shrugged helplessly. »As long as it happens. We can’t leave the people unprotected. Come with me—I need a break.«
He nodded to a colleague who took his place and led us into a smaller side room, where he sank onto a small sofa, visibly exhausted.

»This has been going on for two weeks now, and there’s no end in sight,« he sighed. »I miss my peaceful life at the school. And I miss the quiet evenings with you two,« he smiled.
We both pulled up chairs and sat down with him.
»But… how is this supposed to go on? You can’t hunt ghosts until the end of days,« my beloved asked our tired friend.
»Honestly? I have absolutely no idea. Jaina and I both feel like this is just the prelude. To what? Who knows…«

We sat with our friend for a whole hour, listening over tea as he told us what had happened so far.
In Dracarys, Wrathion didn’t want me fighting. And he absolutely refused to leave me home alone. So we had no choice but to wish Khadgar and his team good luck and return home, deep in thought. Where this would all lead—we didn’t yet know.

To be continued …

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