Stormrider - Teil 100

»Prima. Bis dann.«, lächelte ich, aber sie hielt mich leicht am Arm fest.
»Teyla …« Sie suchte sichtbar nach Worten. »Ich freue mich für euch beide.«
»Danke.«, lächelte ich bei der Erinnerung an unsere letzten Tage des Vaelithar.
»Gut, wir sehen uns dann Samstag.«, sagte sie und war dann so schnell verschwunden wie eh und je.
»Du wirst es mir nicht glauben.«, dachte ich zu Wrathion und er reagierte sofort.
»Was ist? Alles Okay?«, seit dem Ende des Vaelithar war er noch besorgter um mich und somit schon wieder in Alarmbereitschaft.
»Beruhige dich. Ich habe eben mit Nyra gesprochen. Sie kommt am Samstag zu Oma. Ist das zu fassen?«, schüttelte ich bei diesen Gedanken meinen Kopf.
»Huch!«, gab er zurück. »Wie hast du das angestellt? Hast du ihr gewaltsam einen Liebestrank eingeflößt?«, ich hörte sein Kichern in meinem Kopf.
»Tja. Ich hab sie nur gefragt. Mehr nicht. Da staunst du, was?«, ich grinste.
»Du bist ein Naturtalent.«, erwiderte er.

»Was spürst du? Die Verbindung sollte sich schnell etablieren.«, sagte Oma entschieden und sah mich an.
»Ich habe keine Ahnung. Ich fühle gar nichts.«, antwortete ich. »Meinst du nicht, dass es dafür noch zu früh ist?«
Aber Oma schüttelte unmissverständlich den Kopf. »Du solltest dein Kind sehr bald wahrnehmen können, es dauert nicht lange, bis das passiert.«
Ich zuckte mit den Schultern. »Da ist aber nichts, Oma.«
»Es ist genauso wie bei der Verbindung zwischen euch beiden. Du kannst es nicht erzwingen. Es ist irgendwann einfach da.«
Wie immer hatte es Oma zu eilig. Selbst meine Erklärung, dass unser Vaelithar ja erst seit kurzer Zeit beendet war, hielt sie nicht davon ab, mir solche Vorträge zu halten. Ich fragte mich ernsthaft, ob sich menschliche Großmütter ebenfalls einen solchen Kopf um ihre Urenkel machen würden, wie Oma es tat.
»Werde ich unser Kind ebenfalls hören können?«, wollte Rath von Oma wissen. Die Vorstellung davon, dass dies möglich sein könnte, hatte ihn vor wenigen Minuten in helle Aufregung versetzt.
»Sicher.«, lächelte Oma. »Dein Großvater hat Samiel immer vorgelesen.«, sagte sie daraufhin zu mir. »Sam wollte immer, dass er weiterliest.«
»Wie das?«, fragte ich sie verdutzt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich ein Welpe, noch dazu einer, der sich noch in seinem Ei befand, so weit artikulieren konnte.
»Gedanken brauchen keine Sprache. Der Kleine hat Opa immer wieder das Buch in seinen Gedanken gezeigt.«
Der Gedanke an einen winzigen gelangweilten Papa in seinem Ei in Omas Bauch amüsierte mich. Vielleicht sollten wir uns ein paar Märchenbücher besorgen. Für alle Fälle.
»Wann wird deine Mutter hier sein?«, sah sie Wrathion jetzt an.
»Gegen Mittag.«, beantwortete ich ihre Frage. »Ich hoffe, sie benimmt sich.«, dachte ich gleichzeitig zu meinem Liebsten, der daraufhin nur mit den Schultern zuckte.

Wie sich herausstellte, waren meine Befürchtungen unbegründet gewesen. Wenn sie es wollte, konnte Nyra außerordentlich freundlich sein. Nur wollte sie es in meinen Augen zu selten. Wie auch immer, Oma mochte sie auf Anhieb.
»Bis ich herausbekommen hatte, dass nicht alle meine Eier von Todesschwinge verbrannt wurden, sind Jahre ins Land gegangen.«, erzählte sie gerade, nachdem Oma sie danach gefragt hatte, warum sie ihren Sohn nicht schon früher gesucht hatte.
»Mir hatte man, nachdem man mich gefangen nahm nur gesagt, meine Eier wären ebenso verdorben gewesen, wie die vom übrigen Schwarzen Drachenschwarm. Dass das völlig unmöglich sei, habe ich ihnen gesagt. Doch niemand hörte auf mich.«
»Was ist passiert?« Oma machte große Augen, als sie das hörte. Es war für sie unvorstellbar, dass man einer Mutter einfach so ihre Eier nahm.
»Eine Rotdrachin namens Rheastraza hielt mich gefangen, bis ich die Eier abgelegt hatte. Anschließend wollte sie mich beseitigen. Ich entwischte ihr gerade so eben, weil der, den sie dazu ausersehen hatte, mich umzubringen gütig war und mich entkommen ließ. Ich musste allerdings meine Kinder zurücklassen, an denen sie dann experimentierte, wie ich im Nachhinein erfuhr.«, sie verzog erbost ihr Gesicht. »Ja, fast unser ganzer Schwarm war durch den alten Gott verdorben worden. Aber das waren meine unverdorbenen Kinder, verdammt noch mal!«
Oma nickte verständnisvoll. »Und dann?«
»Ich versteckte mich eine Weile in den Bergen in der Nähe. Ich wollte meine Eier zurückholen und erhoffte mir eine Gelegenheit dazu. Ich nahm eine humanoide Gestalt an, um unentdeckt zu bleiben. Dennoch musste ich auf der Hut sein, denn jeder Drache hätte sofort erkannt, wer ich war.
Nach einigen Tagen traf ich auf einen reisenden menschlichen Händler, der meines Weges kam. Er erzählte mir von den Gerüchten in der Gegend, dass alle meine Eier zusammen mit der Drachin vom durchgeknallten Neltharion in einer riesigen Explosion zu Asche verwandelt wurden.«, sie seufzte schwer.
»Die anschließende Trauer um meine Kinder brach mir das Herz. Sie waren alles, was mir von meinem Gefährten übriggeblieben war.«, sie schluckte bei diesen Worten.
Wrathion, der immer vermutet hatte, dass der verrückt gewordene Neltharion sein Vater gewesen sei, richtete sich bei diesen Worten auf und sah sie aufgeregt an. »Mein … Vater. Wer war er? Ich dachte immer, Neltharion …«
»Willst du mich auf den Arm nehmen, Junge? Neltharion war mein Vater und das allein ist schon schlimm genug.«, sie schüttelte angewidert den Kopf, dann wurden ihre Züge sanfter und sie lächelte, während ihr Blick in die Ferne schweifte. »Der Name meines Gefährten, deines Vaters war Shadraxar. Er war nie verdorben, ebenso wenig wie ich. Trotzdem wurde er mit so vielen anderen aus unserem Schwarm …«, sie schluckte wieder und sprach nicht weiter.
Sie sah Wrathion an. »Er war von sehr sanftem Gemüt, Shadraxar, mein Geliebter. Während unser Schwarm zu großen Teilen dem Wahnsinn meines Vaters – ja, Neltharion war mein Vater – anheimfiel und die anderen Schwärme bekämpfte, zogen Shad und ich uns an geheime Orte zurück, wo uns niemand finden konnte.«
Tränen traten in ihre Augen und sie lächelte, als sie eine Hand an Wrathions Wange legte. »Du bist Shad wie aus dem Gesicht geschnitten. Du bist kein Kind eines Verrückten, sondern das Kind einer großen Liebe. Dein Vater wäre sehr stolz auf dich. So wie ich.«

Fortsetzung folgt …

Du kannst hier meinen Newsletter abonnieren, dann bekommst du immer eine Info, wenn ein weiterer Teil von Stormrider veröffentlicht wurde.

Stormrider - Part 100

»Great. See you then,« I smiled —
but she gently held me back by the arm.
»Teyla…« she was visibly searching for words. »I’m happy for both of you.«
»Thank you,« I replied,and a smile crept over my face at the memory of our final days in the Vaelithar.
»Alright then. See you Saturday,« she said —and vanished as swiftly as ever.

»You won’t believe this,« I thought to Wrathion —and he responded instantly.
»What is it? Are you alright?«
Since the end of the Vaelithar, he’d become even more protective —and was always on high alert.
»Relax. I just spoke to Nyra.She’s coming to Grandma’s on Saturday.Can you believe that?« I shook my head in disbelief.
»Whoa!« came his response.»What did you do — slip her a love potion?«
I could hear his laughter clearly.
»Nope. I just asked her. That’s all.Surprised?«

»You’re a natural.«

 

»What do you feel? The bond should form quickly now.«Grandma looked at me intently.
»I have no idea. I feel… nothing.«
»Don’t you think it’s still too early?«
But she shook her head.»You should be able to sense your child soon. It doesn’t take long.«
I shrugged. »But there’s nothing yet, Grandma.«
»It’s just like your bond.You can’t force it.It’ll simply… be there.«

As always, Grandma was in a rush.Even my argument that the Vaelithar had only just ended couldn’t slow her down.I wondered whether human grandmothers fussed this much about their great-grandchildren, too.

»Will I be able to hear our child as well?« Wrathion asked curiously.The thought clearly stirred something in him.
»Of course,« Grandma smiled.»Your grandfather used to read to Samiel,« she said, turning to me.»Sam never wanted him to stop.«
»How did that work?« I asked, surprised.
»Thoughts don’t need words.The little one just kept showing him the book —in his mind.«

The idea of a bored little dad inside a dragon egg made me smile.Maybe we should stock up on some fairytale books — just in case.

»When will your mother be here?« Grandma asked Wrathion.
»Around midday,« I answered instead —and thought to him, »I hope she behaves.«
He just shrugged.

Turns out my concerns were unnecessary.
When she wanted to, Nyra could be quite charming —she just rarely wanted to.
Grandma liked her right away.

»It took years before I found out that not all of my eggs had been burned by Deathwing,« Nyra said,after Grandma had asked why she hadn’t searched for her son sooner.
»After they captured me, they told me all my eggs were corrupted — just like the rest of the Black Flight.I told them that was impossible.But no one listened.«

»What happened?« Grandma asked, eyes wide.The idea that someone could simply take a mother’s eggs from her was unthinkable to her.
»A red dragon — Rheastraza — held me prisoner until I laid the eggs.Then I was to be disposed of.Only because the one ordered to do it had pity on me was I able to escape.I had to leave my children behind —and apparently, that’s when they started experimenting on them.«
Fury darkened Nyra’s features.»Yes, many in our flight were corrupted by the Old God.But those were my children.Untouched.And no one had the right…«
Grandma only nodded silently.

»I hid in the mountains then,in human form to stay unnoticed.But any dragon would’ve known exactly who I was.A few days later, I ran into a human trader who told me all the eggs had been turned to ash in an explosion — triggered by Neltharion.«
She sighed.»The grief over my children… nearly destroyed me.They were all I had left of my mate.«
Wrathion, who had always assumed that Neltharion was his father, suddenly looked up.
»My… father? I always thought…«
»Are you kidding me, boy?« Nyra cut him off.
»Neltharion was my father — and that alone is bad enough.«She shook her head.Then her expression softened.
»Your father’s name was Shadraxar. He was never corrupted. Neither was I. But they counted us among the lost — just like so many others.«
Her gaze turned distant.
»He was gentle, my beloved Shad.While the flight sank into madness,we withdrew —to hidden places, far from everything.«
She placed a hand on Wrathion’s cheek.
»You’re the spitting image of him.You’re not the child of a madman.You’re the child of great love.Your father would be proud of you.Just as I am.«

 

To be continued …

You can subscribe to my newsletter here, then you will always be informed when another part of Stormrider has been published.

Die neuesten Blogbeiträge

Nach oben scrollen
a cartoon of a dragon sitting in a grassy field

Stormrider - Newsletter

Verpasse keine weitere Folge von Stormrider und abonniere diesen Newsletter.


Never miss another episode of Stormrider, subscribe to our newsletter.