Stormrider - Teil 83

Wir schlichen um ein paar Ecken, aber alles blieb still. Als wir um die nächste Ecke bogen, zischten Arkanblitze auf uns zu und Alice zauberte sofort einen Schild dagegen. Ich wagte einen Blick um die Ecke und sah Tom, einen Kämpfer aus dem gegnerischen Team, wie er sich an unseren Standort langsam aber sicher heranpirschte. Als er nahe genug herangekommen war, fing er an, Feuerblitze abzuschießen, die unseren Schild zertrümmern sollten.
Susi und Alice wechselten einen schnellen Blick, dann stürzten sie sich mit Arkanblitzen auf ihn. Doch er war schnell und brachte sich in der Halle der Bank in Sicherheit.
Ich wollte mich in die Bank hineinschleichen und ihn überrumpeln, lief dabei aber selbst in einen Hinterhalt, weil sich seine Teamkollegen wider Erwarten dort aufhielten und sofort damit begannen, auf mich zu feuern.
Ich wurde getroffen und ging im Eingang der Bank in die Knie. Plötzlich wurde um mich herum ein Schatten sichtbar und ich erkannte das Geräusch von Drachenschwingen.
Wrathion landete genau zwischen dem gegnerischen Team und mir und knurrte sie aus tiefster Kehle an. Ich kannte diesen Ton zu gut. Er meinte es bitterernst.
Sein Gefühl der Wut stieg in mir auf und übertönte meine eigene Verwirrung. Er war so wütend, es würde nicht viel dazu fehlen, dass er sie auf der Stelle zu einem Häufchen Asche verbrannte.
Was zum Teufel … ?
»Was machst du denn hier?«, rief ich nunmehr selbst erbost und starrte ihn aufgebracht an. »Warum landest du hier mitten in den Übungskämpfen und bedrohst die Leute??«
»Du bist verletzt.«, knurrte er. »Und du wurdest bedroht. Niemand. Verletzt. Dich
Mein geliebter Drache starrte bei diesen Worten, den armen Tom an, als wollte er ihn und seine Leute gleich fressen.
Tom wurde kreidebleich und wich ein paar Schritte zurück. Sicher ist sicher, dachte er sich wohl.
»Ich bin nicht …«, wollte ich ansetzen, wurde aber jäh unterbrochen.
»AUS!«, rief Professor Black von oben und landete direkt neben uns.
»Was ist hier los? Was suchst du hier?«, fuhr sie Wrathion an, baute sich vor ihm auf und stemmte ihre Hände in die Hüften.
»Rath … das sind Übungskämpfe … wir tun nur so.«, ich stieß einen Seufzer aus.
»Geh!«, sagte Nyra unwirsch zu ihm. »Ihr passiert nichts. Geh! Bevor du hier noch aus Versehen irgendjemanden auffrisst.« Sie schüttelte entrüstet den Kopf und schnaufte deutlich hörbar genervt.
Er grummelte in sich hinein und sah mich dann an. Als ich ihm zunickte, stieß er sich wieder ab und flog davon.
»Drachen.«, seufzte sie, dann stieg sie wieder auf ihren Besen und die Kämpfe wurden ohne weitere Zwischenfälle fortgesetzt.

»Ich hatte nun mal das starke Gefühl, dass du meine Hilfe brauchst,« versuchte er, sich zu rechtfertigen, als wir uns am Nachmittag fertigmachen wollten, um zu Oma aufzubrechen.
»Du kannst doch nicht einfach zwischen unsere Kämpfe rauschen.«, sagte ich empört. »Was wäre denn, wenn du jemanden verletzt hättest, hm? Was wäre dann?«
»Woher sollte ich das wissen?«, wetterte er zurück.
»Vielleicht solltest du dich mal mehr dafür interessieren, was in der Stadt so abgeht, dann wüsstest du darüber auch Bescheid.« So langsam war ich etwas genervt.
»Ich … interessiere mich immer für dich. Immer. Oder warum sollte ich dich sonst beschützen wollen? Weil ich dich nicht leiden kann?«
»Du musst mich hier aber nicht beschützen! Das ist Dalaran. Niemand tut mir hier was!«
Er knurrte mich an und starrte mit wütendem Blick zu mir herüber.
»Du knurrst mich jetzt nicht wirklich an!«, motzte ich. »Sonst knurre ich mal zurück. Glaub´mir, das willst du nicht!«
Er seufzte und ließ seine Wut los. »Nein. Das will ich nicht. Ich will nicht mit dir streiten.« Dann kam er zu mir und nahm mich in seine Arme.
»Wir sind echt albern.«, ächzte ich und gab ihm einen Kuss, den er zärtlich erwiderte.
Er war sichtlich belustigt. »Nicht wir. Du!«
Mein Blick huschte zur Decke und ich kicherte, »ist das schon dein Vaelithar? Du bist ja zickig wie ein altes Waschweib!«

Oma erwartete uns schon. Sie hatte einfach einen siebten Sinn dafür, wann ihre Lieben sie besuchen kamen, und natürlich war es heute nicht anders.
»Hi Oma.«, drückte ich sie und nachdem wir uns alle drei begrüßt hatten, besah sie sich uns genauer.
»Vaelithar. Ich habe gestern erst geträumt, dass ihr zwei im Vaelithar seid.«, staunte sie. »Wie geht es Euch? Wie lange seid ihr schon drin?«
»Knapp vier Wochen. Er ist zickig wie ein Waschweib.«, grinste ich und zeigte auf Rath, während ich ihm in die Küche vorausging.
Er schmollte. »Du bist unfair. Ich wollte dich nur schützen.«
Oma schmunzelte. »Na, kommt erst mal rein, ihr zwei Turteltauben.«
»Dein Großvater war genauso.«, sagte sie zu mir und dann sah sie Rath an. »Jedem, der mir auch nur auf einen Kilometer zu nahe kam, drohte er mit totaler Vernichtung.«
»Na, komm«, sagte er zu mir. »So schlimm bin ich ja nun doch nicht … «
Ich lachte. »Er hätte heute fast die gegnerische Kampfgruppe in ein Häufchen Asche verwandelt. Oder gefressen. Wahlweise.«
»Woher soll ich denn wissen, dass ihr bloß Spaß macht.«, grummelte er.
»Man sollte doch meinen, du weißt, was zuhause in unserer Stadt so passiert.«, grinste ich.
»Nicht streiten, meine Süßen«, sagte Oma und setzte Kaffee auf. Während sie das tat, lächelte sie verschmitzt und säuselte: »Das ist erst der Anfang. … «
»Es ist übrigens Post für Euch beide gekommen.« Sie goss uns allen Kaffee ein und überreichte mir einen Umschlag, der ein Siegel der Aspekte aus Valdrakken trug.
»Von Ebyssian? Seltsam.«
Ich riss den Umschlag auf und las.
»WAS????« Ich konnte nicht glauben, was er mir da schrieb.
Ich las den Brief begeistert noch mal, aber der Inhalt blieb der gleiche.
Ich zappelte freudig auf meinem Stuhl herum und Wrathion war jetzt neugierig geworden. Ich reichte ihm den Brief herüber und er las ihn ebenfalls.
»Wir sollten nachher unbedingt einen Abstecher zu den Aspekten machen,«, sagte er erfreut.

Fortsetzung folgt …

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Stormrider - Part 83

We crept around a few corners, but everything remained quiet. As we turned the next corner, arcane bolts whizzed toward us, and Alice instantly conjured a shield to deflect them. I dared a glance around the corner and saw Tom, a fighter from the opposing team, slowly but surely sneaking toward our position. Once he was close enough, he began launching firebolts to break our shield.

Susi and Alice exchanged a quick look before charging at him with arcane blasts. But he was fast and managed to take cover inside the bank hall.

I wanted to sneak in and ambush him, but instead, I walked straight into a trap—his teammates had unexpectedly been waiting inside, and they immediately started firing at me.

I was hit and dropped to my knees at the entrance of the bank. Suddenly, a shadow loomed over me, and I recognized the sound of dragon wings.

Wrathion landed right between me and the opposing team, growling at them from deep within his chest. I knew that tone all too well—he was dead serious.

His fury surged through me, overpowering my own confusion. He was so angry that it wouldn’t take much for him to turn them all into a pile of ash right then and there.

What the hell…?

»What are you doing here?!« I shouted, just as furious now, glaring at him in disbelief. »Why are you crashing into the training matches and threatening people??«

»You were hurt,« he growled. »And you were under attack. No one. Hurts. You.«

My beloved dragon locked eyes with poor Tom, looking at him as if he was about to eat him alive.

Tom turned as pale as a ghost and took a few steps back—better safe than sorry, he figured.

»I’m not…« I started, but I was abruptly cut off.

»OUT!« Professor Black’s voice rang from above as she landed right beside us.

»What is going on here? What are you doing here?!« she barked at Wrathion, planting her hands on her hips.

»Rath… these are practice fights… we’re just pretending,« I sighed.

»Leave!« Nyra ordered curtly. »She’s fine. Get out before you accidentally eat someone.« She shook her head, visibly exasperated, and let out a loud sigh.

He grumbled under his breath before looking at me. When I nodded, he pushed off and flew away.

»Dragons,« she muttered, then took off on her broom again, and the fights continued without further incidents.

 

»I just had a strong feeling that you needed my help,« he tried to justify himself later that afternoon as we got ready to leave for Grandma’s.

»You can’t just barge into our fights like that,« I scolded him. »What if you had hurt someone, huh? What then?«

»How was I supposed to know?!« he shot back.

»Maybe you should take more interest in what goes on in the city, then you would know,« I snapped, getting increasingly annoyed.

»I… I always care about you. Always. Why else would I want to protect you? Because I don’t like you?«

»You don’t need to protect me here! This is Dalaran. No one is going to hurt me here!«

He growled and shot me an angry glare.

»You are not growling at me right now!« I scolded. »Because if you do, I’ll growl back. And trust me, you don’t want that

He sighed, letting go of his frustration.

»No. I don’t. I don’t want to fight with you.« Then he stepped closer, pulling me into his arms.

»We’re being ridiculous,« I groaned, kissing him. He returned it tenderly.

He looked thoroughly amused.

»Not we. You!«

I rolled my eyes and giggled.

»Is this your Vaelithar already? You’re as fussy as an old washerwoman!«

 

Grandma was already expecting us. She always had a sixth sense for when her loved ones were coming to visit, and of course, today was no different.

»Hi, Grandma,« I hugged her, and after we had all greeted each other, she took a closer look at us.

»Vaelithar. Just yesterday, I dreamt that you two were in Vaelithar,« she marveled. »How are you feeling? How long has it been?«

»Almost four weeks. And he’s as fussy as a washerwoman,« I grinned, pointing at Rath as I led him into the kitchen.

He pouted.

»That’s not fair. I just wanted to protect you.«

Grandma smirked.

»Well, come inside, lovebirds.«

She turned to me.

»Your grandfather was the same.« Then she looked at Rath. »Anyone who came within a mile of me, he threatened with total annihilation.«

»Oh, come on,« Wrathion said to me. »I’m not that bad…«

I laughed.

»He nearly turned my entire opponent team into a pile of ash today. Or ate them. Either one.«

»How was I supposed to know you were just playing?« he grumbled.

»You’d think you’d know what happens in our city,« I teased.

»No arguing, my sweets,« Grandma interrupted, setting on the coffee.

While she did, she smirked mischievously and cooed,

»This is just the beginning…«

 

»Oh, by the way, there’s mail for you two.«

She poured us coffee and handed me an envelope sealed with the Aspect crest from Valdrakken.

»From Ebyssian? That’s strange.«

I tore open the envelope and read.

»WHAT?!«

I couldn’t believe what he had written.

I excitedly read the letter again, but the content remained the same.

I fidgeted in my chair, beaming with joy, and Wrathion’s curiosity was now piqued.

I handed him the letter, and he read it too.

»We definitely need to stop by the Aspects later,« he said happily.

 

To be continued …

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