
Stormrider - Teil 77
Geplant war, dass eine kleine Prozession aus Khadgar, Professor Whitmoore und mir zusammen mit einigen Magiern des Königs eine längere Stadtführung durchführen sollten, die durch Gerüchte vorab gezielt innerhalb der Stadtmauern unter den Bewohnern verbreitet worden war. Alle anderen, insbesondere mein Wrathion würden sich in den Schatten aufhalten und für meinen Schutz sorgen. Wenn alles so lief, wie wir es beabsichtigten, würde Ravina zuschlagen wollen und dann hätten wir sie in der Falle. Man konnte nur hoffen, dass sie dumm genug war, darauf hereinzufallen.
»Bitte sei vorsichtig.«, sagte Wrathion zum Abschied. »Ich bin immer ganz in deiner Nähe, aber trotzdem.«
Ich gab ihm einen Kuss und sah ihn an. »Mir passiert nichts.« Dann drückte ich kurz seine Hand und ging hinüber zu Jaina.
Punkt zwölf Uhr teleportierte Jaina uns drei vor die Stadttore, wo uns die Magier der Stadtwache erwarteten. Die Führung begann und abgesehen vom Zweck dieser Veranstaltung gefiel mir die Stadt auf den ersten Blick wirklich gut.
Mit jedem weiteren Schritt hoffte ich mehr, dass wir zwei die Erlaubnis erhalten würden, Stormwind zu besuchen, wenn das alles vorbei war.
Diese Stadt war so anders als Valdrakken, mit dem ich ja quasi aufgewachsen war. Alles war rustikaler gebaut, als es in Valdrakken war. Aber Stormwind hatte seinen eigenen Charme. Seine Gebäude bestanden zumeist aus grob gehauenen Steinen, die mit Dächern bedeckt waren, die je nach Stadtteil in einer anderen Farbe gedeckt waren. Und während in Valdrakken alles – selbst im Inneren von Gebäuden – aus Stein gebaut war, wurde hier oft mit Holz gearbeitet.
Unsere kleine Prozession blieb im Handelsviertel kurz stehen und der Magier, der uns offiziell als Besucher willkommen geheißen hatte, setzte zu einer kurzen Beschreibung des Ortes an. Um uns herum waren zwar einige wenige neugierige Stadtbewohner zu sehen, aber das war es auch schon. Nichts Ungewöhnliches.
Es ging weiter. Im Magierviertel zeigte er uns den Turm, der die Portale in alle möglichen Richtungen beherbergte. Und bis auf einige merkwürdige Gestalten, die sich vor einer seltsamen Kneipe herumdrückten, die „Zum geschlachteten Lamm“ hieß, sahen wir auch hier absolut nichts Ungewöhnliches.
Der Hafen war weitläufig und exzellent organisiert. Sogar in die Heimat von Jaina, nach Boralus, fuhren von hier aus regelmäßig Schiffe. Viele Arbeiter hämmerten und werkelten an den Hafenanlagen und den Schiffen herum und trugen schwere Holzkisten von A nach B. Doch auch hier blieb alles friedlich, als wir durchkamen.
Oberhalb des Hafens von Stormwind findet sich der weitläufige Park, den wir jetzt durchquerten. Auch einen großen Angelsee gab es hier. Abenteurer, die hier vorbeikamen, schienen diesen Ort gerne dazu zu nutzen, sich am Ufer des kleinen Sees zu erholen, bevor sie sich in die nächsten Aufregungen stürzten.
Meine Füße wurden inzwischen etwas lahm, aber wir hatten noch das Kathedralen- und das Zwergenviertel vor uns, in denen nicht mehr los war als zuvor in den anderen Vierteln der Stadt.
Mir wurde langsam zu warm und ich hatte Durst. Ich hätte gerne hinaufgelugt, um nachzuschauen, in welchem Schatten mein Liebster saß und über mich wachte, war aber angewiesen worden, das zu lassen, weil es die Aufmerksamkeit möglicher Angreifer auf meine Beschützer lenken würde.
Zu guter Letzt lag die Altstadt vor uns. Die Hoffnung, dass Ravina den Köder schlucken würde und versuchen würde, mich anzugreifen, wurde mit jedem Schritt, den ich ging kleiner.
Wortreich beschrieb uns unser Führer die Besonderheiten dieses Teiles der Stadt.
Ich kam allerdings nicht mehr dazu, ihm genau zuzuhören, denn ich hatte mit einem Mal einen ziehenden Schmerz in meinem Unterleib, krümmte mich instinktiv zusammen und stöhnte.
Fast im gleichen Moment passierte irgendetwas mit meinen Augen. Die Konturen der Objekte, die ich sah, überlappten sich, wurden verschwommen und schließlich über alle Maßen bunt, bevor sich mein Sehvermögen wiederum normalisierte. Im weiteren Verlauf wurde meine Sicht so scharf, dass ich jedes kleinste Detail um mich herum erkennen konnte. Wieder dieser Schmerz in meinem Bauch und ich krümmte mich erneut jammernd zusammen.
Ich war fest der Meinung, der Angriff gegen uns hätte begonnen, aber aus einem Grund, der mir nicht klar war, standen alle nur da und starrten mich an.
»Teyla?« Kiranya griff meinen Arm. »Geht es Euch …«, ich sah hoch und sie wurde bleich. »Ach du meine Güte!«
»Was … ist?«, keuchte ich. »Werden wir angegriffen? Mein Bauch tut so weh.«
Sie sah an mir vorbei, dann riss sie ruckartig den Zauberstab aus ihrem Umhang »Praccaris Authe!«, rief sie und der Schild wölbte sich über uns, noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte. Diverse Feuerbälle prallten daran ab.
Ich sah es aus dem Augenwinkel, aber der Schmerz in meinem Bauch wurde jetzt so intensiv, dass ich mich nur noch mehr zusammenkrümmte, anstatt nach oben zu sehen. Ich ging in die Knie, hielt mir mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch und um mich herum tobte das absolute Chaos.
Kiranya und Khadgar schossen aus allen Rohren Arkan- und Feuerblitze auf die dunklen Ecken ab, aus denen die Feuerbälle gekommen und vom Schutzschild abgefangen worden waren. Hoch über uns flogen zwei schwarze Drachen und feuerten ihrerseits auf Ziele, die ich nicht sah.
Höchstwahrscheinlich hatten meine Augen durch den Angriff Schaden genommen, so dass ich Wrathion jetzt doppelt sah, ging mir spontan durch den Kopf. Durch den Schmerz in meinem Bauch war ich fast völlig handlungsunfähig, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und versuchte halbwegs nützlich zu sein, indem ich notdürftig dabei half, den Praccariszauber aufrechtzuerhalten.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich die Stadtwachen von Stormwind zusammen mit ihren Magiern hauptsächlich auf die Ecke hinter dem Gebäude von SI:7 konzentrierten. Eine gepanzerte Reihe Krieger rückte bis an die Zähne bewaffnet stetig weiter vor, während alle anderen in diese Richtung feuerten, was das Zeug hielt.
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 7 7
The plan was for a small procession consisting of Khadgar, Professor Whitmoore, and me, along with several of the king’s mages, to take an extended city tour. Rumors about this had been deliberately spread among the city’s residents beforehand. Everyone else, especially my Wrathion, would remain in the shadows, ensuring my protection.
If everything went as intended, Ravina would attempt to strike, and then we would have her in a trap. We could only hope that she was foolish enough to fall for it.
»Please be careful,« Wrathion said as we parted. »I’ll always be close to you, but still.«
I kissed him and looked into his eyes. »Nothing will happen to me.« Then I squeezed his hand briefly and walked over to Jaina.
At exactly noon, Jaina teleported the three of us in front of the city gates, where the city guard’s mages were already waiting for us.
The tour began, and despite the purpose of this event, I found myself genuinely enjoying the city at first sight.
With every step we took, I hoped more and more that we would be granted permission to visit Stormwind together once this was all over.
This city was so different from Valdrakken, where I had practically grown up. Everything here was built more rustic than in Valdrakken. But Stormwind had its own charm.
Its buildings were mostly made of roughly hewn stone, topped with roofs that varied in color depending on the district. Unlike Valdrakken, where everything—even the interiors of buildings—was made of stone, wood was often used here.
Our small procession stopped briefly in the Trade District, where the mage who had officially welcomed us as visitors began a short description of the area.
There were a few curious citizens around, but that was about it. Nothing unusual.
We moved on.
In the Mage Quarter, he showed us the tower that housed portals leading to all sorts of destinations. Aside from a few strange figures lingering in front of a peculiar tavern called The Slaughtered Lamb, there was nothing unusual here either.
The harbor was expansive and excellently organized.Even ships bound for Jaina’s homeland, Boralus, set sail from here regularly.Many workers were hammering and laboring on the docks and ships, carrying heavy wooden crates from one place to another. But even as we passed through, everything remained peaceful.
Above Stormwind Harbor lay the city’s vast park, which we now crossed. There was even a large fishing lake here. Adventurers passing through seemed to enjoy using this spot to rest by the shore before heading off on their next journey.
By now, my feet were starting to ache, but we still had the Cathedral District and the Dwarven District ahead of us. Neither was any busier than the previous parts of the city.
I was getting warm and thirsty. I wanted to glance up, to see which shadow my beloved was hiding in while watching over me. But I had been instructed not to do that—any glance in his direction could alert potential attackers to my protectors.
Finally, Old Town lay before us. With every step I took, the hope that Ravina would take the bait and attempt to attack me grew smaller.
Our guide began a detailed description of this part of the city.
I barely managed to listen, though, because suddenly, a sharp pain shot through my lower abdomen. I instinctively curled forward, groaning. Almost at the same moment, something strange happened to my eyes. The outlines of objects overlapped, blurred, and then burst into an explosion of intense colors before my vision stabilized again. And then my sight became so sharp that I could perceive every tiny detail around me. Another wave of pain tore through my stomach, and I doubled over again, whimpering. I was convinced the attack had begun.
But for some reason, no one reacted. They were all just standing there, staring at me.
»Teyla?« Kiranya grabbed my arm. »Are you…« she started, then turned pale. »Oh, Light help us!«
»What… is it?« I gasped. »Are we being attacked? My stomach hurts so much.«
She looked past me, then abruptly yanked her wand from her cloak.
»Praccaris Authe!« she shouted, and the protective shield flared up over us before she had even finished speaking. Multiple fireballs crashed into it.
I saw them out of the corner of my eye. But the pain in my abdomen was now so overwhelming that I couldn’t even look up. I dropped to my knees, clutching my stomach in agony, while chaos erupted around me.
Kiranya and Khadgar unleashed a relentless barrage of arcane and firebolts at the dark corners where the fireballs had originated before being intercepted by the shield.
Above us, two black dragons circled, raining fire upon targets I could not see. It suddenly crossed my mind—perhaps my eyes had been damaged in the attack. That would explain why I was now seeing two Wrathions. But the pain in my stomach was paralyzing me.
I could hardly think straight, let alone fight. The best I could do was weakly help sustain the Praccaris shield with what little focus I had left.
Out of the corner of my eye, I saw that Stormwind’s city guards, along with their mages, were concentrating their fire toward the area behind the SI:7 building.
A heavily armored formation of warriors pressed forward, weapons drawn, advancing steadily. Meanwhile, everyone else unleashed magic and firepower toward that same direction.
To be continued …
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