
Stormrider - Part 61
Ich träumte. Von Blumen und einem wunderschönen Wald. Und von meinem Wrathion. In meinem Traum kniete er vor mir und dann nahm er mich in seine Arme. Er hatte Tränen in den Augen und sagte mir, dass jetzt alles gut sei. Ich konnte im Traum sogar seinen Geruch riechen. Den schönsten Geruch auf der Welt. Den Geruch nach Leder und nach ihm.
Was für ein wundervoller, außergewöhnlicher Traum! Ich wollte nie mehr aufwachen, denn außerhalb dieses Traums gab es für mich nur noch niemals endenden Schmerz. Jetzt wurde ich sogar hochgehoben und in meinem seltsamen Traum waren weitere Stimmen zu hören. Eine klang, als gehörte Sie meiner lieben Lehrerin aus der Schule. Oh, wie ich die Schule vermisste. Mit diesem Gedanken wurde es dunkel um mich herum und die Welt blendete aus.
»Wie geht es ihr? Oh bei allen Göttern! Meine arme, arme Süße,« schluchzte jemand ganz in der Nähe, der genauso klang, wie Oma.
Jemand antwortete leise. »Setz dich, Anelia. Es wird ihr wieder gut gehen.« Das klang wie Wrathion.
Wrathion!
Mein Nervensystem erwachte mit einem Ruck zum Leben und mein Kopf protestierte mit einem heftigen Schmerz. Trotzdem wollte ich unbedingt meine Augen öffnen. Die blendende Helligkeit schickte Schmerztiraden durch mein Hirn und ich sah nur verschwommene Farbflecken, aber ich sah etwas, und es war ganz bestimmt nicht diese gottverdammte Elisande.
»Sie ist wach!«, freute sich jemand mit piepsiger Stimme neben mir. Professor Whitmoore, ganz sicher.
»Mein Schätzchen, mein liebes Schätzchen!«, schniefte jemand. Eindeutig Oma, auch wenn ich sie immer noch nicht scharfstellen konnte.
Ein dunkler Umriss kam näher und ich spürte eine warme Hand, die meine umschloss. Dann ein vorsichtiger Kuss auf meiner Stirn. »Aua.«, krächzte ich leise und er lachte ein glückliches, befreites Lachen.
Ich blinzelte, um mehr erkennen zu können. Schließlich kehrte meine Sehkraft zurück.
Wrathion, Oma und meine Lieblingsprofessorin standen um das Bett herum, in dem ich lag, und strahlten mich an, als wären sie kleine Sonnen.
»Wie lange habe ich geschlafen?«, flüsterte ich fast tonlos.
»Eine ganze Woche.«, sagte er. Es hatte funktioniert. Mein Brief hatte ihn erreicht. Er hatte mich gerettet. Er war gekommen und hatte mich da rausgeholt. Meine Augen wurden feucht und mein Kopf tat noch ein bisschen mehr weh. Trotzdem versuchte ich, ihn anzulächeln, was mir nur unter weiteren Schmerzen gelang.
»Wo bin ich?«
»Ihr seid im Krankenzimmer der Schule. Professor Mills und Wrathion haben Euch eine Woche lang gehütet wie ihren Augapfel. Es geht Euch bald wieder besser.«, sagte Kiranya und lächelte glücklich.
Eine Zwergin in einem weißen Kittel kam hereingeschwebt. »Wie geht es meiner Patientin heute?«, fragte sie leise und überprüfte vorsichtig meinen Puls und meinen Blutdruck. Dann spürte ich das kalte Stethoskop auf meiner Brust und zuckte schmerzvoll zusammen. »Das sieht doch alles wunderbar aus.«, lächelte sie und verschwand auf leisen Sohlen wieder aus dem Zimmer.
»Schlaf.«, sagte er und strich mit seinen Fingern vorsichtig über meine Wange. »Ich bleibe bei dir. Ich gehe nicht weg.« Erst jetzt fiel mir das benutzte Bett neben meinem auf.
»Wrathion.«, flüsterte ich und sah ihn an.
»Shhhhhht.«, machte er und mir fielen die Augen wieder zu. »Ich bin bei dir.«
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich erneut erwachte. Mein Blick fiel als Erstes auf das Bett neben mir und ich sah Wrathion friedlich schlafen. Ich versuchte zu lächeln und dieses Mal gelang es mir fast schmerzfrei. Eine ganze Weile lag ich einfach nur dankbar da und betrachtete ihn voller Liebe. Er hatte mich nicht aufgegeben. Er hatte nie aufgehört, nach mir zu suchen. Ich war am Leben und bei ihm.
Ich versuchte, mich vorsichtig aufzurichten, aber mir tat immer noch jede Faser meines Körpers weh. Ich stöhnte auf, als ich es versuchte und weckte ihn damit.
»Liebste, du bist ja wach.«, freute er sich und ging, um ein paar weitere Kissen für meinen Rücken zu holen, damit ich einigermaßen bequem sitzen konnte.
»Aua.«, sagte ich und verzog das Gesicht. Ich beschloss, heute genau so sitzenzubleiben und mich nicht mehr zu bewegen.
Er setzte sich vorsichtig zu mir auf die Bettkante. »Wie geht es dir?«
»Alles tut weh, aber ich glaube, es ist schon ein bisschen besser.«, krächzte ich.
»Du hast mich gefunden.«, lächelte ich liebevoll und bekam einen vorsichtigen Kuss auf meine Stirn.
Er seufzte schwer. »Es war wirklich knapp. Als wir dich fanden, warst du fast tot. Elisande hatte dir so gut wie alle Lebensenergie entzogen. Aber Professor Mills sagt, du bist stark. Die Zauber, die sie gewirkt hat, haben dir einen großen Teil deiner Energie zurückgegeben. Der Rest braucht einfach noch etwas Zeit.«
Ich traute mich kaum, die nächste Frage zu stellen. »Wie lange war ich weg?«
»Drei Monate.«, sagte er und machte ein gequältes Gesicht. »Die schlimmsten drei Monate meines Lebens. Ich dachte, ich hätte dich verloren.«
Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine. »Wer …?«
»Wir wissen es nicht. Aber wir vermuten, es war Ravina. Sie sitzt in der violetten Festung im zweiten Dalaran und will nicht reden.«
Mein Kopf quittierte mein kurzes Nicken mit einem dumpfen Schmerz. »Das ist gut.«
»Was genau ist denn passiert? Kiranya sagte, du kamst einfach nicht mit ihr durch das Portal vom Jahrmarkt.«
»Da war … ein Schatten am Rande meines Blickfelds, ganz kurz bevor ich durchgehen wollte. Und …«, ich versuchte, mich krampfhaft zu erinnern, »… ich glaube, mir tippte jemand auf die Schulter. Ich drehte mich nochmal um, aber da war nichts. Ich ging hindurch, landete in Suramar und sofort war ich von Wachen umringt. Niemand erklärte mir, warum man mich so behandelte. Es ging alles so schnell, dass ich es nicht begreifen konnte.
Und dann begann Elisande, meine Kraft zu stehlen. Jeden Tag. Ich verstand nicht, warum sie das tat. Aber ich wusste, dass ich in der Vergangenheit gelandet war. Genau wie in dem Buch beschrieben, das wir zusammen gefunden haben.«
Fortsetzung folgt …
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Stormrider - Part 61
I was dreaming. Of flowers and a beautiful forest. And of my Wrathion.
In my dream, he knelt before me, then took me into his arms. There were tears in his eyes as he told me that everything was going to be alright. I could even smell him in the dream. The most wonderful scent in the world. The smell of leather and… him.
What a wonderful, extraordinary dream! I never wanted to wake up again because, outside of this dream, there was nothing for me but endless pain.
Now I was being lifted up, and in my strange dream, I could hear other voices. One of them sounded like my beloved teacher from school. Oh, how I missed school. With that thought, everything around me went dark, and the world faded away.
»How is she? Oh, by all the gods! My poor, poor darling,« sobbed a voice nearby that sounded exactly like Grandma.
Someone answered softly. »Sit down, Anelia. She’s going to be alright.« That voice sounded like Wrathion.
Wrathion!
My nervous system jolted to life, and my head protested with a sharp pain. Despite this, I desperately wanted to open my eyes. The blinding light sent waves of pain through my brain, and I could only make out blurry splashes of color. But I could see something, and it was definitely not that damned Elisande.
»She’s awake!« cheered someone in a squeaky voice next to me. Professor Whitmoore, definitely.
»My darling, my sweet darling!« sniffled another voice. It was clearly Grandma, even if I still couldn’t focus on her properly.
A dark silhouette came closer, and I felt a warm hand wrap around mine. Then, a gentle kiss was placed on my forehead.
»Ouch,« I croaked softly, and he laughed, a happy, relieved laugh.
I blinked to see better. Slowly, my vision cleared.
Wrathion, Grandma, and my favorite professor were gathered around the bed I lay in, beaming at me as if they were tiny suns.
»How long was I asleep?« I whispered, my voice barely audible.
»A whole week,« he said. It had worked. My letter had reached him. He had saved me. He had come and pulled me out of that place.
My eyes grew wet, and my head throbbed a little more. I still tried to smile at him, which only succeeded with more pain.
»Where am I?«
»You’re in the school infirmary. Professor Mills and Wrathion have been watching over you like hawks for the entire week. You’ll be feeling better soon,« said Kiranya, smiling happily.
A dwarf woman in a white coat floated into the room. »How’s my patient today?« she asked softly as she carefully checked my pulse and blood pressure. Then I felt the cold stethoscope on my chest and winced in pain.
»Everything looks perfect,« she smiled, then quietly slipped out of the room.
»Sleep,« he said, softly brushing his fingers over my cheek. »I’m staying with you. I’m not going anywhere.«
Only then did I notice the used bed next to mine.
»Wrathion,« I whispered, looking at him.
»Shhh,« he hushed me as my eyes began to close again. »I’m right here with you.«
I didn’t know how much time had passed when I woke again. My gaze immediately went to the bed next to me, and I saw Wrathion sleeping peacefully.
I tried to smile, and this time it worked, almost without pain.
For a long while, I just lay there, feeling grateful, watching him with love.
He hadn’t given up on me. He never stopped looking for me.
I was alive. And I was with him.
I tried to sit up carefully, but every fiber of my body still ached. I groaned as I attempted it, waking him up.
»My love, you’re awake!« he said joyfully and went to get a few extra pillows for my back so I could sit more comfortably.
»Ouch,« I muttered, grimacing. I decided to stay just like this for the rest of the day and not move anymore.
He sat carefully on the edge of the bed.
»How do you feel?«
»Everything hurts, but I think it’s a little better,« I croaked.
»You found me,« I said, smiling lovingly. He responded with a gentle kiss on my forehead.
He sighed deeply. »It was really close. When we found you, you were almost gone. Elisande had drained nearly all your life energy. But Professor Mills says you’re strong. The spells she used returned a large part of your energy. The rest will just take time.«
I hardly dared to ask the next question.
»How long was I gone?«
»Three months,« he said with a pained expression. »The worst three months of my life. I thought I’d lost you.«
I carefully took his hand in mine.
»Who…?«
»We don’t know. But we suspect it was Ravina. She’s in the Violet Hold in the second Dalaran, and she refuses to talk.«
My head throbbed in response to my slight nod.
»That’s good.«
»What exactly happened? Kiranya said you just didn’t come through the portal from the fair with her.«
»There was… a shadow at the edge of my vision, just before I was about to step through. And…« I struggled to recall it, »… I think someone tapped me on the shoulder. I turned around, but there was nothing there. I stepped through, landed in Suramar, and was immediately surrounded by guards. No one explained why they were treating me like that. It all happened so fast that I couldn’t comprehend it.«
I took a breath, my heart aching at the memory.
»And then Elisande started draining my power. Every day. I didn’t understand why she was doing it. But I knew I had ended up in the past. Just like in the book we found together.«
To be continued …
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